Zusammen mit der Belegschaft der Decemberists gründete die britische Folk-Queen im letzten Jahr das Kollaborations-Projekt Offa Rex - und legt nun auch gleich mit einem neuen Solo-Album nach. Auf dem von Thomas "Doveman" Bartlett produzierten neuen Album erforscht Olivia nun wieder in einem bewusst asketischen Umfeld die Schnittmenge von Tradition und Moderne, nachdem sie mit Offa Rex in eine deutlich bandorientierte Richtung gegangen war.

Olivias Songs, die oft nur von einem Instrument und ihrer glasklaren Stimme getragen werden - vielleicht noch mit einigen sekundären Akzenten versehen -, kommen dabei weder als reinrassige, britische Folk-Emulationen rüber, noch als originäre Folksongs nach ihren eigenen Bedingungen. Stattdessen erschafft sie - übrigens mit ungewöhnlich positiv gestimmten Aussagen - eine behutsame Melange aus Traditionspflege und der Suche nach eigenen Ausdrucksmöglichkeiten in Form erstaunlich komplex angelegter, aber geradlinig und gelassen präsentierter Balladen. Der besungene Shelter war dabei übrigens eine Hütte im Moor im Norden von Yorkshire. Das mag dann zur kontemplativen Stimmung des Albums beigetragen haben.