Oliver & Chris Wood zählen - zusammen mit ihrem trommelnden Partner Jano Rix - mittlerweile zu den etablierten Acts der Americana-Szene und gelten - zumindest in handwerklicher Hinsicht - zu den Meistern ihres Fachs. Beides spiegelt sich auf dem neuen Album der Wood Brothers wider - und zwar insofern, als dass die Jungs hier wirklich jede Nuance des Genres (zwar in ihrer ureigenen Art, die insbesondere in der unkonventionellen Rhythmusarbeit mit akustischem Bass und Rudimentärem Percussion-Set besteht) auf einem handwerklich und kompositorisch exquisiten Level bedienen. Allerdings tun sie das eher mit technischer Finesse und virtuosen Inszenierungen als mit Bauchgefühl und Herzblut. Die Geschichten, die die Wood Brothers hier etwa erzählen, kommen über standardisierte Szenarien nie heraus und klingen so, als seien die Lyrics generisch zusammengestellt worden. Und der Vortrag lässt den Zuhörer erstaunlich kalt, denn echte Gefühle transportieren die Wood Brothers nicht wirklich. Im Gegenteil, wirkt der Vortrag auf einer technokratischen Ebene distanziert. Für all diejenigen allerdings, die sich alleine an der Fingerfertigkeit begnadeter Virtuosen ergötzen mögen, ist diese Scheibe indes auch auf klanglicher Ebene - ein Hochgenuss.