Zugegebenermaßen hat der Kanadier Matthieu "Matt" Holubowski einen obskuren Vorteil gegenüber seiner Weird-Folkie-Kollegen aus den USA. Zwar geht er ähnlich freigeistig mit Songstrukturen und Tonhöhen um, wie seine angeschrägten US-Kollegen und kann auch mit den besten seines Fachs um die Wette fisteln, wenn es darum geht, den Gesang im Kehlkopf zu knödeln und er hat auch eine ähnlich unstetes Humorverständnis und macht seltsame Texte wie diese: Aber er kann als Sohn eines polnischen Vaters und einer kanadischen Mutter das Ganze sogar mehrsprachig tun, da er aus Quebec stammt und ergo auch auf französisch Possen reißen kann - wie z.B. bei dem Track "La mer / mon père" (unübersetzbar aber sprachlich durchaus köstlich!). Und ja: Im Mittelteil seines Albums gelingen ihm sogar Tracks, die - ohne komödiantischen oder konzeptionellen Zusatznutzen - auch als formvollendete und richtig gute Songs Bestand haben. In Kanada kann man mit sowas sogar Erfolg haben: Über 35.000 mal verkaufte sich Holubowskis Ruminationen über die verschiedenen Ausgeburten der Einsamkeit dortselbst. Das wird hierzulande sicherlich nicht so einfach werden - aber für alle Freunde der unberechenbaren Songschmiedekunst links der Mitte ist Holubowski durchaus ein echter Geheimtipp.