Eigentlich macht River Matthews aus Surrey als Songwriter gar nichts besonderes: Er studierte die Großen seines Genres, suchte sich die geeignetesten als Vorbilder aus, studierte die Musikhistorie und schreibt seine Songs einerseits um Frauenherzen zu erobern und andererseits die mit diesem Metier verbundenen Ernüchterungen verarbeiten zu können. Gesegnet mit einer ungewöhnlichen Stimme, die im Normalmodus ziemlich hoch und knödelig ist, wenn er sich mit Inbrunst in sein Material stürzt indes rau, druckvoll und grummelig wird und umgeben von gleichgesinnten Kollegen und Freunden, gelang ihm so ein Debütalbum, das klingt wie das Alterswerk eines begnadeten Routiniers, aber mit der Neugier, Frische und Freude eine jugendlichen Debütanten daherkommt. Beides ist Matthews nicht wirklich - dass es aber so klingt, spricht für ihn. Musikalisch gibt es dabei zwischen Folk- und Soul-Pop und Old-School-Gitarren-Pop jede Menge Schattierungen, die die Sache stets spannend halten und mit einer bluesigen Version von "House Of The Rising Sun" auch eine gelungene Referenz an die Altvorderen.