Als zeitgenössischer klassischer Musikus hat Max Richter ja schon für so einige angenehme Überraschungen gesorgt. (Als Krönung mag da vielleicht sein achtstündiges Stück "Sleep" herausgehoben werden.) Auch dieses Werk hat es in sich - und zwar vor allen Dingen konzeptionell. Denn obwohl Richter sich hier auch als Komponist und Arrangeur einbringt, ist es nicht das, was das erste Projekt der neu geschaffenenen "Behind The Counter"-Serie auszeichnet. Es geht hier nämlich darum, dass sich Künstler als Kuratoren einbringen.

Im Falle von Max Richter funktioniert es so, dass er unterschiedlichste Tracks aus unterschiedlichsten Stilrichtungen der Bereiche Klassik, Ambient, Rock, Pop, Elektronik, Avantgarde und Liturgie zu einem bemerkenswert kohärenten Mix verquickt (genau gesagt zu zwei über einstündigen, durchgehenden Mixen auf zwei CDs), auf der er die - wie gesagt sehr unterschiedlichen, aber stilistisch und atmosphärisch bemerkenswert gut zusammen passenden Tracks - mit eigenen Bestandteilen zu einem einheitlichen, logischen Ganzen zusammen führt. Darauf muss man erst mal kommen und das muss man auch erst mal hinbekommen! Kurzum: Das eigentlich wagemutige Experiment ist auf bemerkenswert unterhaltsame Art und Weise tatsächlich im Sinne des Hörers gelungen.