Die Zeit scheint reif für eine ganze Riege junger Damen, sich mit den Werten gediegener Country-Traditionen auseinanderzusetzen. Lauren Barth aus Tulsa ist eine davon. Tulsa ist dabei aber nur eine der Stationen im Leben der gebürtigen Kalifornierin, denn Lauren ist das, was man mit Recht als Troubadourin bezeichnen darf: Eine unstete Seele, die aber das rastlose Herumziehen nutzt, sich musikalisch ein Bild zu machen. Bei Lauren kam dabei so etwas heraus, wie eine Fortführung des von Gram Parsons angestoßenen Cosmic American Music-Prinzipes. Laurens Songs sind niemals nur einfach Folk-Songs, Country-Balladen, Blues-Tunes oder psychedelische Rocknummern - sondern bieten jeweils von allem etwas. Dabei zeigt sie ein Gespür für geradezu epische Themen und Szenarien. Gleich mehrere ihrer Moritaten (in denen sie sich mit familiären Gegebenheiten auf der einen Seite und universell-mystischen Betrachtungen auf der anderen auseinandersetzt) driften auf verspielte und atmosphärische Art ins spirituelle ab.

Musikalisch ist dabei vieles drin: Vom Glam-Rock-inspirierten Power-Pop-Opener bis hin zum abschließenden Titeltrack "Forager" in Form einer Country-Space-Opera lässt Lauren nichts aus. Das Ganze kommt dabei vollkommen ohne Genre-Klischees daher - wohl aber mit jeder Menge exquisiter Songs. In dieser Gemengelage liegt Lauren Barth mit "Forager" dieses Jahr gewiss gaaaanz weit vorne!