Trotz des der deutschen romantischen Dichtung entlehnten Projektnamens handelt es sich bei Blaue Blume nicht etwa um eine Deutschpop-Band für kleine Mädchen, sondern um eine musikalisch ziemlich maskulin agierende Artpop-Band aus Dänemark, deren episch vertrackten Song-Elaborate von Frontmann Jonas Smith aber wiederum mit einer gewissermaßen feminin anmutenden Falsett-Stimme vorgetragen werden.

Es ist alles ein wenig kompliziert bei dieser Combo - auch, was die Musik betrifft. Mit dreiminütigen Popsongs hat man da nichts am Hut - da muss jeder Track bis an die Grenzen (auch der Geduld des Zuhörers) ausgelotet werden. Das mag auch daran liegen, dass man sich inhaltlich mit bildreichen Metaphern verbrämten, mystischen Universalthemen widmet, in denen grandiose Albtraum-Szenarien nach der Art von David Lynch betont unkonkret ausgelobt werden. Uninteressant ist das alles dennoch nicht (schon alleine der vielen musikalischen Ideen wegen) - aber vielleicht sollte man dieses Werk lieber stückweise genießen.