Das erste Foto, das von Konstantin Gropper nach seinem Wechsel zum neuen Label durch die Gegend flatterte, zeigte ihn nicht etwa im Kreis seiner getreuen Musiker, sondern zwischen Produktmanagern und Marketing-Fachleuten der neuen Plattenfirma. Wie immer man das deuten möchte: Musikalisch hat sich das zum Glück noch nicht bemerkbar gemacht. "Love" ist eine Art Neuanfang, der übrigens nicht dort ansetzt, wo Konstantin zuletzt mit seiner brillanten EP-Sammlung aufhörte, sondern dort, wo er mit dem letzten regulären Band-Album "The Scarlet Beast O'Seven Heads" landete (also sozusagen in der Vorhölle).

Zum Glück setzt er seine Betrachtungen zum Armageddon Italo-Style hier aber nicht fort, sondern schlägt - angeregt durch die Gründung einer eigenen Familie - versöhnlichere Töne an. Und das liegt am Thema, denn hier macht Gropper keine Kompromisse. Die Arrangements des neuen Materials kommen - selbst für seine Verhältnisse - üppig und plüschig daher. Mal gibt es eine Prise Soul, mal ein wenig Torch-Song-Blues - aber alles schön moderat und al dente, ohne erkennbare Energieausbrüche. So richtig schwülstig oder peinlich wird es freilich nie - dafür ist der Songwriter Konstantin Gropper einfach zu clever. Bemerkenswert übrigens ist dieses Mal das Fehlen eines philosophischen Überbaus oder eines doppelten Bodens: Es geht hier tatsächlich um die verschiedenen Facetten der Liebe, die Gropper mit nachdenklichem Timbre besingt - aber zum Glück nicht erklärt.