Auf ihrem hochgradig atmosphärischen, ja geradezu sakralen neuen Album mit dem ausgesprochen treffenden Titel "Church With No Magic" verändern PVT nicht nur ihren Namen. Auch ihr Sound hat sich deutlich gewandelt. So wie die Australier aus rechtlichen Gründen ihren Namen ausdünnen mussten (von Pivot zu PVT), so wurden die Kompositionen entschlackt. Das heißt natürlich nicht, dass PVT dem Experimentellen den Rücken gekehrt hätten oder gar gänzlich auf epische Klangteppiche verzichten würden: Die Bandbreite in PVTs neuem Sound reicht von verstörend ("Light Up Bright Fires") bis hymnisch-sphärisch.

Man kann auch nicht sagen, "Church With No Magic" könne man kein bisschen mehr dem Mode-Genre namens Post-Rock zuzählen. Aber die typischen, minutenlang mäandrierenden Gitarrenwände findet man hier nicht mehr. Die Gitarre wurde (fast) radikal ausgetauscht gegen pulsierende Synthesizer-Klänge und schneidende Drumcomputer. Nicht mehr der pure Klang steht im Vordergrund, sondern viel mehr der Rhythmus (siehe z.B. "Window").

Dies - und nicht zuletzts Richard Pikes Gesang - gibt der Musik von PVT einen gänzlichen anderen Anstrich als noch auf ihren ersten beiden Alben. Zuvor hatten PVT weitgehend instrumental gearbeitet (Stichwort "Post-Rock"), nun singt Pike fast in jedem Stück. Nur durch Pikes Gesang werden die Songs überhaupt an etwas herangeführt, das man als Pop bezeichnen könnte. "Church With No Magic" ist ein äußerst verkopftes Album, das es jedoch trotz aller Vertrackheit immer wieder schafft, beim Hörer eine Gäsenhaut zu erzeugen: Wenn in "Crimson Swan" der Background-Chor einsetzt, meint man, tatsächlich im Mittelschiff einer riesigen Kathedrale zu stehen. Ein höchst faszinierendes Album für die kommenden kalten Tage.