Vergesst den Titel dieser Scheibe: Hier gibt es weder brasilianische Klassiker und schon gar keinen Samba zu hören! Pernambuco ist so etwas wie das Zentrum der brasilianischen Indie-Szene. Es liegt im Nordosten Brasiliens an der Küste. Insofern werden hier musikalische Elemente verbraten, die sich weniger an den Traditionen des Mutterlandes orientieren, als dass sie mit den Sounds der Karibik, afrikanischen Wurzeln und jener der nördlichen Nachbarn jonglieren. Der Sound ist organisch, erdig und ein wenig schmutzig - so wie sich das für alternatives Liedgut gehört. Dazu gibt es eine Prise Rock, Punk, ein wenig Elektronik und Psychedelia, so etwas wie eine brasilianische Alternative zum Rap oder Toasting. Vor allem gefallen die Tracks deswegen durch ihre rhythmische Kraft - sowohl, was den eigentlichen Beat betrifft, als auch den Umgang mit der Sprache. Das ist also keine entspannte Urlaubsmusik, sondern vielmehr spannendes Underground-Gewusel mit jeder Menge interessanter, weil für unsere Hörgewohnheiten ungewohnter Nuancen.