Daß es ausgerechnet eine Band aus Missouri sein muß, die einem der größten texanischen Kultidole der letzten fünf Dekaden huldigten, ist auf den ersten Blick vielleicht etwas verwunderlich, macht aber letztendlich doch Sinn, ist die Band in Frage doch The Bottle Rockets, und die sind bekanntlich die wohl texanischste Band, die nicht aus dem Lone-Star-State stammt. Gleich 13 Songs des legendären Doug Sahm - der zwischen Roots Rock, Blues, Country, Garage Rock, TexMex und Psychedelic Rock so ziemlich alles abgegrast hat, was man in Noten fassen kann - interpretieren Brian Henneman und Co. hier neu. Keine leichte Aufgabe, schließlich will man weder die eigenen, noch die Fans des Ende 1999 verstorbenen Sahm vor den Kopf stoßen. Eine Gratwanderung, die mal mehr, mal weniger gelingt, denn während sich die Bottle Rockets bei den straighten Rocksongs ("Floatway") und den stilechten Countryballaden ("Lawd, I'm Just A Country Boy In This Great Big Freaky City") Bestnoten verdienen, tun sie sich anderswo, bei "Be Real" oder dem Blues "At The Crossroads" etwas schwer. Offensichtlich war Sahms musikalischer Horizont dann doch etwas größer als der der Bottle Rockets. Die wagen sich sogar an die wohl bekanntesten Sahm-Songs ("She's About A Mover" und den Klassiker "Mendocino") und machen aus "Songs Of Sahm" ein würdiges Tribute-Album, aber Goldstaub lassen sie nicht unbedingt von der Decke regnen. Das, so darf vermutet werden, heben sich die vier für ihr nächstes Album mit eigenen Songs auf. Und wer könnte es ihnen verdenken?