Da sitzt Pat Grossi alias Active Child also auf der Kirchenbank, räumt freimütig ein, dass er ein gedienter Chorknabe ist und singt dann auch noch im angesagten Falsett-Sopran. Kein Wunder also, dass dieses dann doch recht eigenartige Debüt zunächst mal eine festlich-liturgische Grundstimmung ausstrahlt. Auch wenn Grossi mit den Stilelementen aus New Wave, Indie- und Elektronik-Pop hantiert. Grossi ist dabei allerdings weniger an den Pop-Elementen als an der Ästhetik der o.a. Versatzstücke interessiert. Ihm geht es weniger um Melodien, sondern um das Layern, Verschachteln und Verdichten von Strukturen. Dem kommt sein Kirchenchor-Gesang im Prinzip entgegen, denn hier wie da geht es im Besonderen um Klänge und deren Wirkung. Deswegen ist "You Are All I See" auch recht radikal und unerbittlich. Der melancholische Grundtenor passt dabei ebenso ins Bild. Insgesamt liefert Grossi also zumindest mal eine schlüssige Scheibe ab, bei der alles passt. Ob das dem Einzelnen gefällt, ist dann wirklich nur noch Geschmackssache - von seiner Warte aus hat Grossi alles gegeben.