Das ist doch mal ein treffender Name! Die Apples In Stereo (das ist Mastermind Robert Schneider mit wechselnden Gefährten) machen keine Gefangenen. Es gibt phantasievoll arrangierten und psychedelisch aufgeblähten Punk-Pop - der so gar nichts mehr zu tun hat, mit den eher verspielten Elaboraten des letzten Albums. Hier lugen - nicht nur wegen Schneiders Tenor-Organ - statt dessen die Buzzcocks um die Ecke. Allerdings suchte man bei dieser Band vielschichtige Multitrack Arrangements mit sauber arrangierten Vokal-Harmonien ebenso vergebens wie direkt ins Mischpult gestöpselte Overdrive-Gitarren. Nicht umsonst gilt Schneider auch als "Brian Wilson der Low-Fi-Szene". Trotz der poppig druckvollen Basis wird hier nicht einfach drauflos geholzt, sondern mit Überlegung gepunkt(et). Insofern klingt die Scheibe auch gar nicht so Retro, wie sie vielleicht möchte. Das ist ein überlegtes und rundum gelungenes Studioprojekt, das den Test der Zeit mühelos überstehen dürfte.