Das fünfte Album des kanadischen Songwriters Doug Paisley ist eine Art Werkschau der 11 subjektiv besten Songs der letzten zehn Jahre. Anstatt sich nämlich in der Pandemie den Weltfrust von der Seele zu schreiben, wählte Paisley aus einem Fundus von 250 bereits geschriebenen, aber noch nicht produzierter Songs aus und fasste diese thematisch ungefähr unter dem Leitmotiv "Lauf des Lebens" zusammen. Musikalisch zusammenfassen tat er diese allerdings nicht, sondern präsentierte sich hier sowohl als kanadische Alternative zu JJ Cale wie auch als knorriger Folkie, groovender Soulman, Country-Crooner oder entspannter Gitarren-Popper. Tatsächlich bietet dieses neue Album die ganze Bandbreite dessen, wofür Paisley insbesondere auch bei seinen Kollegen als sichere Bank in Sachen Songwriting und musikalischer Exzellenz gilt (nicht umsonst konnte er Kollegen wie Mary Margaret O'Hara, Leslie Feist oder Garth Hudson bewegen, bei seinen eigenen Produktionen mitzumachen). Tatsächlich ist diese Scheibe auch als musikalische Visitenkarte mehr als geeignet.