Man muss schon ganz schön klare Vorstellung von sich haben, um ein Album "Cult Classic" zu nennen. Der aus Halifax stammende aber im Vancouver lebende Kanadier Jon Bryant wollte damit aber auch vielleicht nur deutlich machen, dass er sich von seinen Folk-verliebten Kollegen von der kanadischen Westküste musikalisch absetzen wollte und statt der üblichen Americana-Klischees lieber in Sachen zeitlosen, locker-flockig dargebotenen, aber stimmungsmäßig eher melancholisch ausgerichteten, organischen Soul-Pops unterwegs sein möchte. Dass er sich dabei eher von Hall & Oates oder Michael MacDonald inspiriert sah als von provinziellen Waldschraten, führte zu einem eigenwilligen Soundmix, in dem Bryants oft ins falsettartige abdriftender Gesang zufällig auch auf der Höhe der Zeit angesiedelt ist und der Umstand, dass er seine Songs dieses Mal nicht auf der Gitarre, sondern am Keyboard komponierte, zu interessanten musikalischen Ergebnissen führt. Schon alleine weil er sich von vielen Songwriter-Kollegen auf diese Weise bewusst absetzt, ist dieses Album des Hinhörens wert.