Irgend etwas Neues erfinden tut natürlich auch Christian Kühn nicht - der sich da anschickt, unter dem Projektnamen Bled White auf diesem Debüt-Album den Indie-Rock für sich selbst zu definieren, nachdem er zuvor auf einer EP-Trilogie schon mal begonnen hatte, eine Ästhetik für sich zu entwickeln. Und diese ist es dann, die dem fertigen Album, das er in Eigenregie in Berlin-Marzahn und für sein eigenes Label Cereal Killer Records zusammenschraubte, seinen Flair verleiht. Sicher, die Stücke sind recht in Ordnung, es groovt ganz gut und auch die Hooklines und Riffs stimmen - es ist aber vor allen Dingen die unbedingte Hingabe und Inbrunst, mit der er seine Geschichten vorträgt, die aufhorchen lassen; denn hier wird deutlich, dass da noch jemand für seine Kunst brennt. Fernab von Kalkül und Agenda verwirklicht sich Kühn als Songwriter und Musiker und tut das nach eigenen Regeln - ohne Kompromisse oder Anbiederung. Und das überzeugt dann auf der ganzen Linie.