Lindstrøm ist ein norwegischer Soundfrickler, Remixer und Produzent, der von der Zeitschrift New Yorker auch als "The King Of Space Disco" bezeichnet wird. Wie viele seiner Kollegen hat er sich auf eine Art von Club-Pop spezialisiert und engagiert hierfür auch gerne Gast-Vokalistinnen, die geeignete Tracks dann eben auch mit Gesanglinien bereichern. Es gibt zu Kygo oder David Guetta aber einen entscheidenden Unterschied: Denn Lindstrøm ist weniger ein Pop-Fuzzi als vielmehr ein Klangkünstler und Club-Mensch, der sehr viel mehr Wert auf Strukturen, Stimmungen und Rhythmen legt als auf poppige Elemente. Auch seine Vokalistinnen kommen aus einer anderen Richtung. So verpflichtete er z.B. Grace Hall, Frida Sundemo und Jenny Hval für diese Aufgaben, die alle auch aus dem Club-Umfeld stammen. Und dann sind die Songs selbst auch keine Pop-Songs, sondern komplexe, epische, hypnotische Angelegenheiten, die über den bloßen Pop-Moment deutlich hinausreichen. Dass am Ende ein recht gut funktionierender Mix aus komplexen Club- und anspruchsvollen Pop-Elementen dabei herauskommt, spricht für seinen Überblick.