Joseph Arthurs Kumpel Ben Harper (mit dem zusammen er erst kürzlich das Projekt Fistful Of Dreams ins Leben rief) nennt Joseph respektvoll "einen Wahnsinnigen". Denn mangelnde Kreativität kann man dem wunderlichen Soundjongleur nun wirklich nicht vorwerfen. Live etwa entwickelt der Mann eine einzigartige Gigantomanie und schafft es, alleine mit Stimme, Gitarre und Samplern ganze Sounduniversen aufzutürmen und jeden noch so unscheinbaren Popsong zu einer Symphonie aufzublasen. Auf seinen Studio-Alben verfolgt Arthur einen ganz anderen Ansatz: Hier geht es um die Songs als solche und nicht um die Soundeffekte. Experimentieren tut er für gewöhnlich hier wie da. Deswegen überrascht es eher, dass das neue Album Josephs geradlinigstes seit Jahren geworden ist. Das mag an der zwischenzeitlich erlangten Routine liegen oder einfach daran, dass ihm hier tatsächlich eine Sammlung beeindruckender Folkpopsongs ohne Schnickschnack, aber durchweg mit guten Melodien und Hooklines gelungen ist. Schade eigentlich, dass die Veröffentlichung dieses Werkes hinter seine Deutschland-Tour verschoben wurde. Das tut der Qualität des Albums freilich keinen Abbruch.