Kaum zu glauben, aber ihre Laufbahn hat Sivan Talmor 2012 dereinst tatsächlich in der israelischen Version von "The Voice" begonnen. Seither ist viel passiert. Unter anderem entwickelte Sivan im Laufe der Jahre einen recht eigenen musikalischen Stil, der auf diesem dritten Album nun musikalisch in einer faszinierender Melange aus Kook- und Art-Pop mit Prog- und Glam-Elementen mündet. Dafür, dass das Ganze nicht aus dem Ruder lief und trotz eines vielschichtigen Klangbildes nicht überfrachtet wirkt, sorgte das Konzept, das Material erstmals nicht im Studio zusammenzufrickeln, sondern mit den Bandmusikern weitestgehend live einzuspielen. Das führte unter anderem dafür, dass die Songs oft erfreulich verspielt aus dem eigentlichen Konzept ausbrechen und mit einer höchst lebendigen organischen Note auf epischer Breite aufwarten. Aber auch die romantischen Folk-Roots, mit denen Sivan früher flirtete sind in Songs wie "Lost Soul" noch zu erkennen. Dass dieses Werk - nach Sivans Aussage - persönlicher und nachdenklicher ausgefallen ist, als ihre bisherigen Aussagen gerät angesichts hübscher Melodien, angenehm emotionaler Gesangsparts und mitreißender musikalischer Experimente fast in den Hintergrund.