Um es gleich zu sagen: Obwohl die aus Sheffield stammende Songwriterin Lucy Spraggan ihr fünftes Album (auf einem neuen Label jenseits der Major-Label-Fesseln) als Neubeginn betrachtet, den sie nach einer für sie schwierigen persönlichen Phase wagte, beackert sie hier ziemlich genau das angenehm temperierte Folkpop-Terrain, das auch die junge Amy MacDonald dereinst für sich entdeckte - und hat damit auch durchaus Erfolg. Dieser sei ihr auch herzlich gegönnt, denn zum einen eignet sich das unverbindliche, aber massentaugliche Setting ja durchaus als Medium, ihre persönlich gefärbten Songs an den Zuhörer heranzutragen - und zum anderen war sie ja schon ein versierte Veteranin, als ihre Karriere 2012 mit ihrem Auftritt bei X-Factor erst so richtig in Schwung kam. Die Ochsentour, die zu diesem Punkt führte, hatte sie da ja schon absolviert. Musikalische Experimente oder gar irgendwelche Offenbarungen freilich darf man sich von diesem Album (das aber andererseits auch nun wirklich niemandem weh tut) nicht erwarten.