Schon mit ihren ersten beiden Platten verdiente sich Aldous Harding das Prädikat "außergewöhnlich" und glänzte ganz besonders mit dem von Allround-Genie und PJ-Harvey-Intimus John Parish produzierten Zweitwerk "Party", das vor rund zwei Jahren auch weit über ihre neuseeländische Heimat hinaus hohe Wellen schlug. Mit dem Anmut einer Tänzerin inszeniert Aldous Harding auf ihrem dritten Album für ihre düster-melancholischen Betrachtungen von Leben und Tod, Liebe und Leid einen oft herrlich detailverliebten und dennoch betont spartanischen Akustik-Backdrop, der ganz auf ihren fesselnd-intensiven Gesangsvortrag zugeschnitten und dennoch nie nur Beiwerk ist.

Erneut mit Parish an ihrer Seite akzentuiert Harding mit bemerkenswerter Souveränität die trostlose Bildhaftigkeit ihrer Texte mit einem wunderbar zurückhaltenden Sound, der bisweilen mit altvertrauter 70s-Songwriter-Patina glänzt, gleichzeitig aber bei Highlights wie dem Titelstück oder der hinreißenden Single "The Barrel" fantasievoll typische Genre-Klischees umschifft. Mit dieser fabelhaften LP ist Aldous Harding in Sachen Indie-Folk derzeit das Maß aller Dinge.