Bei Ocie Elliott handelt es sich nicht um eine Person, sondern um ein aus Jon Middleton und Sierra Lundy bestehende, kanadische Folkpop-Duo aus der Provinz British Columbia an der Westküste. Beides Songwriter in eigener Sache trafen sich Jon und Sierra bei einem Festival und stellten dort fest, dass ihre gemeinsamen musikalischen Vorlieben - und mehr noch ihre Stimmen - durchaus kompatibel sind und sich in idealer Weise ergänzen. Also beschloss man, gemeinsame Sache zu machen und veröffentlichte 2017 zunächst mal eine EP, auf der - noch ziemlich vorsichtig - angetestet wurde, was mit zwei Stimmen, einer Gitarre und guten Songs so alles möglich ist.

Auf der nun vorliegenden Debüt-LP wurde man etwas wagemutiger und bohrte das neue Material mit allerlei hübschen, organischen Bestandteilen arrangementstechnisch deutlich in eine poppigere Richtung auf. Der "Folk"-Aspekt steht zwar auch hier im Vordergrund, jedoch scheuen sich Jon und Sierra nicht, Songformate auszutesten und auch poppige Melodien zuzulassen. Das ist klassischer Folk-Dreampop, wie er charmanter und bodenständiger schlicht nicht vorstellbar wäre. ABER: Die gerade mal sieben Tracks des Albums reichen eben mal dazu, das Interesse an diesem Act erst so richtig zu wecken. Da hätte man schon noch etwas zulegen können!