Jeder Songwriter, der etwas auf sich hält, wird wissen, dass ein Song nur dann etwas taugt, wenn er auch ohne großartiges Produktionsvolumen und Effekthascherei funktioniert. Das schien sich auch der Däne Kristian Gaarskjær gedacht zu haben, der auf seiner dritten LP unter dem Moniker Select Captain diesen Grundsatz beherzigt, und das Material oft in seiner ursprünglichen Form belässt. Nicht, dass er nicht auch anders könnte - wie voll arrangierte Band-Songs wie "Ordinary Creed" zeigen -, aber meist bleibt es bei ein, zwei Instrumenten, ein wenig Hall und den Vocals. Mal auf dem Piano mal auf der Gitarre baut der Mann, der in seiner Heimat als Spotify-King gilt seine melancholischen Pop-Balladen so von der Grundlinie auf - und lässt demzufolge Raum für die Geschichten, die er erzählt; meist auf der Suche nach sich selbst und einem gewissen Unsicherheitsgefühl getragen. Die Songs schrieb er übrigens mit diversen US-Kollegen und Produzent Asger Møller zusammen - was der Sache ein nonchalantes, internationales Flair jenseits des Americana-Genres verleiht.