Nini Fabi und Benny Gebert alias Haerts kommen scheinbar über Umwege am Besten zum Ziel. 2010 zog das Paar vom heimatlichen München nach Brooklyn und starteten vor dort aus ihre musikalische Laufbahn, die sie schließlich über den Umweg von Platzierungen in US-Fernsehserien und der Veröffentlichung ihres Debüt-Albums auf dem Columbia-Label auch auf Support-Act - etwas für London Grammar und Rhye - auf die Bühnen führte. Das neue Werk zeigt das Duo nun im selbstbewussten Opulenz-Modus. Es gibt organische, handgemachte Popmusik, die zuweilen auf nicht unangenehme Art an das erinnert, was Fleetwood Mac in den 70ern veranstalteten. Groß angelegte, stadienreife Refrains und Hooklines und - nicht eben bombastische, aber füllige - Arrangements setzen das Ganze effektiv in Szene. Das ist alles ziemlich überzeugend und auf sympathische Weise unaufdringlich. Ein wenig rätselhaft ist einzig die epische, geradezu cineastisch angelegte, instrumentale Reprise des Openers "No Love For The Wild". Vielleicht deutet sich da ja sogar ein zweites Standbein an?