Aus Kopenhagen kommt die Combo The Love Coffin - und das ist etwas, das man dieser Scheibe nicht unbedingt anhört. Denn anstatt sich in Skandenamericana-Seligkeiten zu ergehen, haben sich der charismatische Frontmann Jonathan K. Magnussen (dessen nölig-penetrante Sirenenstimme das Geschehen nicht unwesentlich prägt) und seine Mannen dazu entschlossen, den epischen Indie Folk-Rock auf ihre musikalischen Fahnen zu schreiben. Insbesondere die angesprochene epische Note, die in Kombination mit einigen gewagten Prog-Momenten dazu führt, dass die Songs der Jungs nur schwer sterben, sorgt dabei für ein geneigtes Aufhorchen, denn so etwas hat man in einem solchen Zusammenhang schon lange nicht mehr erlebt. Hinzu kommt ein sorgsam konstruiertes, eigenwilliges Sounddesign mit erdigen, schnarrenden Gitarrensounds, einer schnürsenkeligen Rhythmusarbeit und eine grungige Gesamtnote mit Raum für noisiges Feedback auf der einen Seite und fast poppige Riffs auf der anderen. Zu sagen, dass The Love Coffin von Gegensätzen und tollen Songs leben, wäre sicherlich nicht allzu anmaßend.