Vier Jahre sind seit dem letzten Album von La Dispute vergangen. Vier lange Jahre, in denen viel und im großen Feld des Post-Hardcore noch mehr passiert ist. Doch stört das diese Ausnahmekönner? Natürlich nicht. Weil sie eben Ausnahmekönner sind. Und die haben ein Ausnahmealbum gemacht. Logisch.

Es fällt schwer, dieses Album in Worte zu fassen. Als Radiohead einst "Kid A" veröffentlichten, schrieb der Kollege lediglich "[sprachlos]" und hatte damit alles gesagt. Ähnlich ist es hier. Weil diese Schönheit einen sprachlos macht, die Zerbrechlichkeit und musikalische Intimität auf der einen Seite. Und weil einen gleichzeitig auch die Wucht einfach umhaut, diese Intensität und fast schon ungestüme Brachialität, mir der La Dispute ebenfalls an den Start gehen. Und am Ende ist es das Zusammenspiel dieser beiden Extreme, was diese Band und ganz besonders auch dieses Album so fantastisch. Denn sicher, laut und leise, hart und weich, das machen andere auch. Doch hier scheint alles ganz natürlich zusammenzukommen, hier ergibt jeder Ausbruch Sinn, jeder Schrei, jede Pause. Nichts wirkt erzwungen, nicht mal die Trompete in "Rhodonite And Grief“, nicht die gesprochenen Vocals in "In Northern Michigan", alles ist spannend. Alles. Jeder Song, die nur ruhigen, düsteren Songs genau wie die, in denen die Band zwischendrin austickt, tobt, lärmt. Spannender kann man dieses Wechselspiel einfach nicht spielen, schöner kann man Post-Hardcore nicht spielen. Nicht mal At The Drive-In.