Warum? Erklärt der Künstler selbst. "Live-Alben sind oft ein Anhängsel. Für mich ist dies aber ein wichtiges und vollwertiges zehntes Album, nicht nur eine Dokumentation, wie das Studiowerk auf der Bühne klingt. Einfach weil dahinter eine für mich wesentliche musikalische Entwicklung steht und die interaktive Live-Seite bisher so eben auch noch nicht auf Album dokumentiert war."

Seine komplette Entwicklung wollte Wülker dann aber doch nicht zeigen, was bei neun Studio-Alben auch eine ganze schön lange Geschichte geworden wäre. Doch ein paar mehr Songs, die nicht von "Up" oder "Down" stammen, hätten es dann doch sein dürfen. "Today's Gravity" von "Just Here, Just Now" gibt es, "Safely Falling" von "Safely Falling" sowie "Stripped" von "My Game". Die elf weiteren Lieder stammen eben von den beiden letzten Alben. Gleichzeitig sind die natürlich auch ziemlich schön, sind vermutlich mehr Wülker als andere und funktionieren auch live. Und wenn die eine prominente Studio-Unterstützung nicht dabei war, wird sie eben von einer andere ersetzt, in diesem Fall singt Rob Summerfield statt Max Mutzke "Season", zudem "seinen" Song "Grow" (übrigens schade auch, dass der Marteria-Song "Change" leider nicht den Weg aufs Album geschafft hat). Der Rest: keine Stimme, keine Ablenkung, nur Wülker, Trompete, Jazz... und eine Band dahinter, klar. Anders düfte es nicht sein, denn "Decade - Live", aufgenommen 2017 und 2018 in Essen, Köln und Nordhausen, ist Club, ist manchmal sogar Cotton Club und nur selten Mojo Club, ist sehr fein gechillt, zwischendrin mal.