Der Unterschied zwischen dem 2014er Debüt "Season Sun" des erweiterten Duos Gulp um Super Furry Animals-Bassist Guto Pryce und seiner Partnerin Lindsey Leven und dem neuen Album "All Good Wishes" ist vor allen Dingen die Zielrichtung: Ging es auf dem Debüt noch ums Herumreisen, so geht es - in klassischer britischer Manier - auf "All Good Wishes" um das kontemplative Verharren in der Heimat. Musikalisch hat sich dabei gar nicht so viel geändert. Der auf dem Debüt eher lebenslustig ausgelebte, selbsterklärte "Sunshine Pop" des Duos kommt eine Spur melancholischer rüber - freilich ohne dabei die musikalische Weiterentwicklung und die melodischen Qualitäten zu vernachlässigen. Insgesamt ist "All Good Wishes" sogar eine noch eine Spur poppiger geraten als Debüt - aber auch experimentierfreudiger, vielseitiger und psychedelischer. Das ist dann wunderhübscher, zuweilen leicht plüschig arrangierter aber auch spielfreudig dargebotener und betont organisch aufbereiteter Dream-Pop der Extra-Klasse, der durch seine bemerkenswerten Roots (etwa Krautrock, New Wave, E-Pop und klassischer Hippie-Folk) fast wie aus der Zeit gefallen daher kommt.