Genau drei Tage vor dem Start der (mittlerweile so gut wie ausverkauften) Club-Tour erscheint nun das neue Friska Viljor-Album, an dem Daniel Johansson und Joakim Sveningsson tatsächlich noch wenige Tage zuvor herumgebastelt hatten. Die Fans dürfte weder das eine noch das andere wirklich überraschen, denn schließlich sind die beiden Schweden bekannt für ihre unkonventionellen Aktionen. Zum Beispiel die, auf dem letzten Reeperbahn Festival das nun ausformulierte Material unter dem Pseudonym Shotgun Sisters erstmals zu präsentieren.

Damals erläuterte Joakim das Projekt ungefähr so: Aufgrund persönlicher Umstände war er ein eine tiefe Sinnkrise gefallen, die ihm erstens den Lebensmut und zweitens den kreativen Antrieb kostete und fast auch das Ende der Band bedeutet hätte - bis er dann auf die Idee kam, die auf die Trennung von seiner Lebenspartnerin und dem Auseinandergefallenen des gewohnten Umfeldes ausgelösten Umstände in weitestgehend melancholischen Songs zu verarbeiten und auf Anraten seines Kumpels Daniel so in eine Art Konzeptalbum umzumünzen. "Erwartet keine Party", meinte Joakim damas zum Publikum - was dann auch darauf zurückzuführen war, dass die neuen Songs in einem reduzierten, elektronischen Setting dargeboten wurden. Nun: Auf der neuen Scheibe ist das nicht ganz so schlimm - obwohl das Einbinden der melancholischen Elektronik-Parts einen durchaus interessanten Schritt für die Band darstellt. Freilich: Die Fans dürften keinerlei Schwierigkeiten haben, mit dem neuen Material zurecht zu kommen, denn ihren Humor haben Friska Viljor trotz allem nicht verloren.