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08.06.2018
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Aisha Burns - Argonauta

Aisha Burns - Argonauta
Western Vinyl/Cargo
Format: CD

Als Aisha Burns 2013 ihr Solo-Debüt als Singer/Songwriterin veröffentlichte, stand sie noch ganz im Schatten ihrer vorangegangenen musikalischen Laufbahn, in der sie als Geigerin in diversen Bands in der zweiten Reihe gestanden hatte. Auf diesem zweiten Album, das seinen Titel den mütterlichen See-Kreaturen verdankt, die Anne Morrow Lindbergh, die Frau des Piloten, in ihrem Buch "Gift From The Sea" beschreibt, und die ihre Muscheln nur zur Kinderzucht verwenden, geht es nach wie vor um die Verarbeitung des Todes der eigenen Mutter. Dieses Thema erweist sich wohl für Songwriter(innen) als nicht so einfach innerhalb eines Albums abhandelbar (eine Parallele etwa zu Michelle Zauner von Japanese Breakfast). "Argonauta" ist dabei ein zwar wehmütiges, aber keineswegs depressives und betont zurückhaltendes Album geworden. Das von dem Gedanken Rilkes inspirierte Werk, das Wissen dem Fragenden hintanzustellen, beschäftigt sich Aisha auf philosophische Weise mit den großen Themen des Lebens wie Trauer, Verlust, Reue und der Suche nach der richtigen Frage - und tut dies ohne großen Aufwand, alleine mit ihrem Gitarrenspiel, dem hingebungsvollen Gesang und nur wenigen zusätzlichen musikalischen Akzenten. Natürlich ist "Argonauta" ein sehr persönliches Werk geworden - das indes von allen, die ähnlich betroffen sind, mühelos nachvollzogen werden kann.


-Ullrich Maurer-



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