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01.06.2018
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Natalie Prass - The Future And The Past

Platte der Woche

KW 22/2018


Natalie Prass - The Future And The Past
ATO/Pias Cooperative/Rough Trade
Format: CD

Auch Natalie Prass ist von den Ergebnissen der US-Wahl 2016 kalt erwischt worden. Denn wie viele ihrer Kolleg(inn)en hatte sie ihr neues Material gerade im November 2016 fertig gestellt - sah sich dann allerdings genötigt, das Ganze noch ein Mal zu aktualisieren. Das erklärt dann die inhaltlich politisch motivierte und scharfzüngige Note der Songs, die sie dann wieder mit ihrem Freund und Förderer Matthew A. White in Richmond, Virginia, einspielte. Musikalisch entschied sie sich dieses Mal für ein souliges Setting mit funky R'n'B-Grooves, das sie jedoch mit jazziger Leichtigkeit und poppiger Eingängigkeit bereits auf diesem zweiten Album zu einem ganz eigenen Stil verdichtet.

"The Future And The Past" ist dabei alles andere als ein Genre-Album geworden. Stattdessen fügen sie und Matthew E. White die verschiedenen stilistischen Elemente auf eine Weise zusammen, die man auf solch elegante Art zuletzt vielleicht von Steely Dan gewohnt war - freilich ohne deren eklektische Abgehobenheit zu demonstrieren und mit weniger verklausulierten Texten. Obwohl die Arrangements wieder so ziemlich alles auffahren, was gut und teuer ist, steht bei all dem Natalies freischwebender, verführerisch dahingeflüsterter Gesang im Vordegrund, der in seiner unschuldig anmutenden Manier der inhaltlich harten Aussagen auf interessante Weise entgegen steht. In Perfektion ist dies alles gelungen bei der musikalischen Antwort "Far From You" auf den Carpenters-Klassiker "Close To You" (bei dem der Text des Originals unter umgekehrten Vorzeichen einfach ins Gegenteil verkehrt wurde). Kurzum: "The Future And The Past" ist ein schlüssiges, zeitloses Meisterwerk geworden. Punkt.



-Ullrich Maurer-


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