Ohne das vorher wissen zu können, wäre die Vermutung dahin gegangen, dass Victoria Legrand und Alex Scully entweder wesentlich länger, oder wesentlich kürzer an dem Material gearbeitet haben, das nun ihr siebtes Album auszeichnet, denn die neuen Tracks klingen einerseits so, als hätte das Duo (zusammen mit Drummer James Marone) ziemlich lange an den detailreichen Tracks herumgebastelt, die andererseits spontan aus angesammelten Ideen zusammengeworfen wurden.

Irgendwie stimmt beides: In einer Abkehr vom bisherigen Prozedere beschlossen Victoria und Legrand, spontan ein Studio aufzusuchen, wenn es sich richtig anfühlte, und werkelten dann dort - ohne Produzenten - an den gemeinsamen Ideen. Dabei kam ein klanglich betont vielschichtiges Album heraus, das aber songwriterisch ebenso betont auf der Stelle tritt. Statt klar definierter Songstrukturen gibt es so jede Menge klanglicher Details (wobei insbesondere Alec Scullys psychedelisch aufgebohrte Gitarrenarbeit zu erwähnen wäre), die dann aber im produktionstechnischen Hin und Her irgendwie auch wieder zugeschüttet wurden. Es ist nachvollziehbar, dass das Duo auf Album Nr. "7" nach neuen Wegen suchte - das Ergebnis weiß aber gerade für die mit "Depression Cherry" und dem Begleitalbum "Thank You Lucky Stars" gewonnene Selbstsicherheit in Bezug auf die Konkretisierung von Ideen noch nicht vollständig zu überzeugen.