Von der "Renaissance von Nächstenhass" singen sie in "Raison". Und: "Ich sehe Menschen, die fragen - Ob das wirklich auch so stimmt - Weil die Bilder da von damals - Schwarz-weiß und verpixelt sind". Nicht der einzige politische Song auf dem neuen Fjørt-Album, das aber sicher kein komplett politisches Album geworden ist. Wohl aber ein ziemlich großartiges. Ein störrisches, sperriges, schönes Post-Hardcore-Album, ein verkopft-leidenschaftliches, sehr intelligentes, sehr spannendes Stück Musik, Musik zum hemmungslosen Abfeiern und stoischen Zuhören. Alles geht, alles muss. Das hier hat Turbostaat-Niveau, das ist brutal, hart, intensiv. Und trotzdem niemals zu schwer oder anstrengend. Sondern genau richtig und richtig stark. Ganz gleich, ob die drei Aachener hier mit ("Mitnichten") oder mit weniger Tempo ("Südwärts") spielen, ob sie fast schon postrockig zur Sache gehen ("Bastion") oder mit Elektronik experimentieren ("Eden"), zu jeder Zeit sind es bei aller Vielfalt nicht nur Fjørt, zu jeder begeistert dieses Album. Bitte kaufen. Und im Januar live anschauen.