Der Deutsch-Amerikaner Michael Lane löst sich auf seinem neuen Album von seinen Folk-Roots und dringt - zumindest musikalisch - durchaus selbstbewusst und souverän in die Gefilde des Power-Pop vor. Eine autobiographische Note haben die Songs auf dem nicht unzutreffend betitelten dritten Album "Linger On" dennoch. Auf relativ poetische Art beschäftigt sich Lane hier mit den Verheißungen einer besseren Welt - und zwar einer, die ausgewogener ist, als jene, in der wir uns tatsächlich befinden. Als rechter Philosoph bietet er zwar keine echten Lösungsansätze an, vermittelt aber dennoch mittels einer gewissen kämpferischen Note, dass wir uns nicht in unser Schicksal ergeben, sondern zumindest mal darüber nachdenken sollten. Das führt dann auch dazu, dass Lane musikalisch jene Albernheiten US-amerikanischen College-Rocks vermeidet, die angesichts seiner Richtungswahl auf der Hand gelegen hätten. "Linger On" kommt somit ernsthafter und seriöser daher als vergleichbare, auf Party getrimmte US-Elaborate.