Auf der neuen Platte "Disturbia" präsentieren sich die Blackberries weniger denn je als Rockband, sondern setzen auf einen versponnenen, ja, bisweilen fast schon geheimnisvoll anmutenden Sound, der mehr und mehr von lässigem Jam-Feeling und Mut zum Experimentieren lebt, ohne dass die vier darüber den Song an sich aus den Augen verlieren. So gibt es, anders als bei den letzten Veröffentlichungen, auf "Disturbia" keine ausufernd langen Nummern. Das Titelstück kratzt zwar gleich zu Beginn an der Sechs-Minuten-Marke, oft reicht den Blackberries aber selbst bei psychedelisch-tiefenentspannt dahingetupften Liedern wie "Shine A Light" oder "High Noon" die klassische Popsong-Länge. Doch auch die Uptempo-Stücke wie "Fonograf" (der fraglos größte Ohrwurm der Platte) oder das mit einem groovigen Riff beginnende "Snow White Tiger" haben kein Gramm Fett zu viel. Das Werk einer Band, die sich und ihren Weg gefunden hat.