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Konzert-Bericht
 
Offengelegte Helden

Jesse Malin
Ball-Point Birds/ Rick Bacchus

San Francisco, The Independent
13.01.2005
Jesse Malin
Es ist schade, wenn gute Songschreiber wie Jesse Malin mangels Labelunterstützung und nicht vorhandener Promotion hierzulande nicht spielen. Doch der Reihe nach. Richard Bacchus, wie Malin früher bei D-Generation, wirkte allein mit seiner Gitarre ein wenig überfordert und leider auch blutleer. Das lag größtenteils daran, dass vulgäre Punkrocksongs nicht gerade für das akustische Format prädestiniert sind. Außerdem war das bestuhlte und mit Tischen und hübschen Kellnerinnen versehene Independent nicht die perfekte Location. Rauchverbot versteht sich von selbst.
Besser passten da schon die Ball-Point Birds, die in bester Simon & Garfunkel-Manier tolle Songs vom Schlage eines "I Will Fear No Evil" und "State Fair Letdown" und "Proteine Sky" darboten. Greg Loiacono und Tim Bluhm, die sonst bei den Mother Hips, jenem kalifornischem Americana-Urgestein, aktiv sind, sahen komischerweise auch fast so aus wie Art und Paul.

Dass Jesse Malin zusammen mit Keyboarderin Christine Smith zu den Klängen von "The Only Living Boy In New York" die Bühne betrat, war also auch irgendwie adäquat. Wie auf seiner allerersten Tour einst im Vorprogramm von Ryan Adams spielte Malin seine Songs aus und über New York in auf ihren Kern reduzierten Versionen. "Brooklyn" machte den Anfang. Und als während "Hotel Columbia" eine Saite riss und der Song noch etwas reduzierter war als gedacht - das Instrument wurde sogleich zum Techniker rüber geworfen - überspielte Jesse die Situation gekonnt mit Gepose, das ihn aussehen ließ wie Bruce Springsteens lange verschollenen kleinen Bruder. Weitere Pannen gab es keine, und Malin spielte über anderthalb Stunden Songs seiner beiden Solo-Alben, erzählte die Geschichten vom Erwachsenwerden und streute ein paar Coverversionen ein. Neil Youngs "Pocahontas" widmete der New Yorker dem letzten Jahr verstorbenen Marlon Brando, und Elvis Costellos "Oliver's Army" war die letzte, sehr ausgelassene Zugabe. Bei nicht vielen Künstlern werden die Helden - nicht unbedingt nur Musiker - so offengelegt wie bei Jesse Malin. Vielleicht macht ihn das so sympathisch?

Surfempfehlung:
www.jessemalin.com
www.motherhips.com
Text: -Christian Spieß-
Foto: -Pressefreigabe-


 
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