Das kleine Hamburger What's So Funny About Label hat die drei Münchner Bands, die alle unlängst mit neuen Veröffentlichungen auf sich aufmerksam machten, gemeinsam auf Tour geschickt und das hatte schon einen gewissen kumulativen Effekt. "In Berlin 10 Leute, in Hamburg 10 Leute und hier volles Haus!" jubelte einer der Dickinsons zu Beginn des Sets und das kam natürlich nicht ganz von ungefähr. Neben den Regulars unter den Münchner Konzertgängern und den vereinten Fanbases der Bands bestand das Publikum wohl auch zu einem Drittel aus Friends & Family. Interessante Mischung, freundliche Stimmung und dass man vor dem für hiesige Verhältnisse späten Konzertbeginn noch im zugewachsenen Innenhof ein Bierchen zischen und ein wenig plaudern konnte, hat wohl niemanden wirklich gestört.
Das Duo Sound Of Money eröffnete den Abend mit den Songs aus den Debütalbum "Throw Money" und passend zum Thema des Konzeptalbums hatten die beiden mit Liebe ausgewählte Filmausschnitte, in denen nach Herzenslust im Mammon gewühlt und vom schnellen Reichtum geträumt wird, auf die Bühnenrückwand projiziert. Den elektrifizierten Diskonummern mit deutlichem 80s Einschlag fehlte es allerdings etwas an Kohärenz und der Spagat, den das Live-Spiel zu Playbacks erfordert, gelang nicht ganz. Trotzdem hatten Sound Of Money das Publikum auf ihrer Seite nicht zuletzt wohl wegen der unprätentiös realistischen Ansagen und Kommentare von Claudia Kaiser und Albert Pöschl. Zwischen den Auftritten der Bands war übrigens nicht warten sondern Amüsement mit weiteren Lustbarkeiten angesagt und bevor's musikalisch weiter ging las Claudia Kaiser ein wenig aus ihrer Erzählung "Rocken und Hosen" vor.
Als nächstes kamen die Elektropopper Les Dickinsons dran und etwas mehr Bewegung ins Auditorium. Das Trio hatte in Ermangelung eines eigenen Schlagzeugers einfach das Who-is-Who der Bayrischen Alternative Szene an die Wand geworfen und so saß etwa beim Eröffnungstrack Markus Acher von Notwist als virtueller dritter Mann am Schlagzeug, trommelte zum Entzücken des Betrachters im Gleichtakt zum Playback und sah sich vom Zuschauerraum aus auch noch real dabei zu. Ziemlich authentisch wurden die Songs der aktuellen Veröffentlichung "On My Lips" zum Vortrag gebracht und Rezeption und Verwurstung von 80er Jahre Sounds schien zum roten Faden des Abends zu werden. Denn im Anschluss an das Zweite Set des Abends gab's auch noch eine "Bastard Modenschau" mit Kreationen aus Flohmarkt-Fundstücken der entsprechenden Ära.