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Life is but a dream within a dream

Laura Gibson

Köln, Die Wohngemeinschaft
20.03.2017

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Laura Gibson
Fast etwas überraschend ging Laura Gibson mit ihrer nach wie vor aktuellen Scheibe "Empire Builder" - die immerhin schon vor fast einem Jahr erschien - nochmals auf Tour in unseren Breiten. Das machte aber insofern Sinn, als dass sie auf dem ersten Abstecher Richtung Europa so gut wie gar nicht nach Deutschland fand und zudem spielte sie weiland mit ihrer Band - zuletzt auf dem letztjährigen Reeperbahn-Festival. Dieses Mal war sie indes solo unterwegs - und zwar auf eine Art, die den Titel des letzten Werkes inspiriert hatte: Sie fuhr nämlich mit Gitarre und Rucksack im Zug die Strecke ihrer Tourauftritte ab. "'Empire Builder' ist übrigens der Name einer Zuglinie", erklärte sie dann auch während der Show, "das wollte ich nur mal sagen, damit ihr nicht denkt, ich wolle mich mit dem Titel selbst verherrlichen."
Lauras Texte und Titel haben ja auch immer den Hauch des Mystischen und sind nicht immer 1:1 selbsterklärend. Freilich macht gerade das ja auch den Charme des Materials aus - zumindest dann, wenn (wie in den letzten Jahren) Lauras Songs in verwunschen anmutenden, atmosphärischen Arrangements verpackt sind. Dass diese Songs dann aber auch im Solo-Kontext ohne Weiteres funktionieren, zeugt von dem songwriterischen Geschick Lauras: Ihr Material entfaltet seine Wirkung auch ohne große Effekte und Gesten. Und wenn nicht, dann werden diese halt irgendwie emuliert. Entweder, indem sie selbst ihren "Chorgesang" beisteuert oder durch kleine Kunstgriffe. ""La Grande' ist der Titel meiner letzten CD und der Name eines kleinen Ortes in Oregon, von dem ich glaube, dass es dort spukt", erklärte sie zum Beispiel, "deswegen versuche ich jetzt mal ein unheimliches kleines Intro zu spielen." Dass ihre Songs dabei von Träumen inspiriert werden, verneinte sie bei einem Interview dereinst eigentlich. Dennoch evoziert sie mit ihrer charakteristischen Vibrato-Stimme zuweilen auch im Solo-Ambiente eine leicht unwirkliche Atmosphäre, die durchaus einer traumähnlichen Stimmung nahekommt - besonders dann, wenn man sich das z.B. mit geschlossenen Augen anhört. Laura selbst singt übrigens kaum mit geschlossenen Augen, sondern erweckt beim konzentrierten Vortrag eher eine Art erstaunten Eindruck. Um aber noch mal auf das Traum-Thema zurückzukommen: Am Ende der Show verabschiedete sie sich dann noch mit der Aufforderung, ihr nach der Show vielleicht die Träume der letzten Nacht zu erzählen. "Außer vielleicht, wenn sie zu seltsam sind", ergänzte sie dann aber schnell noch. So ganz sicher ist sie sich also nicht, wenn es um das Thema geht. Einen Hinweis, worum es ihr hingegen gehen könnte, gibt Laura in dem Song "Louis", den sie natürlich auch in der Wohngemeinschaft vortrug: "The only song I know to write goes 'Look at me! Look at me! Look at me!'" heißt es da vieldeutig in den Lyrics.
Musikalisch präsentierte sich Laura bei dieser Show als ausgesprochen vielseitige Gitarristin - zwar ohne virtuosen Anspruch, aber weit über banales Lagerfeuer-Geschrammel hinausgehend. Das Highlight stellte diesbezüglich der ältere Track "Hands In Pocket" dar, bei der es Laura irgendwie gelang, gleichzeitig Rhythmus- und Melodie-Gitarre zu spielen. Das will auch erst mal gekonnt sein. Für zwei Songs - darunter "Five And Thirty" - setzte sie sich auch an das hauseigene Wohngemeinschaft-Klavier, das eigens für diesen Zweck ein Mikrofon eingehängt bekommen hatte. Abgerundet wurde das Programm durch "neues" Material, denn für diese Tour hatte Laura zwei nicht verwendete Songs aus den "Empire Sessions" auf 7"-Singles pressen lassen und spielte dann auch den Song "Animals" erstmalig live und schließlich gab es mit "Sleeper" noch einen verspäteten Publikums-Wunsch - zwar vom Abend vorher, aber immerhin. Und am Ende spielte Laura noch eine Unplugged-Zugabe - die auch erstaunlich gut funktionierte. Das war es dann jetzt aber auch endgültig mit dem "Empire Builder"-Showcase. Zur Zeit arbeitet Laura in New York an neuem Material, das dann im Laufe des Jahres den Grundstock für eine neue CD bilden soll. Wollen wir mal hoffen, dass dabei nicht wieder ihre Wohnung explodiert - wie es bei den Aufnahmen zu "Empire Builder" tatsächlich passiert ist...

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Surfempfehlung:
www.lauragibsonmusic.com
www.facebook.com/lauragibsonmusic
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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