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Klangmalerei

Ultimate Painting

Köln, King Georg
13.10.2016

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Ultimate Painting
"Könnt ihr denn auch alle gut sehen?", fragte Jack Cooper, der zusammen mit James Hoare in der Summe das Duo Ultimate Painting aus London ausmacht, die Gäste im Kölner King Georg, in das es die Band auf ihrer aktuellen Tour verschlagen hatte. Als darauf keine rechte Antwort kam - denn es kann auf diese Frage im King Georg keine rechte Antwort geben, weil bauartbedingt nur jene Gäste etwas sehen können, die den Musikern Nase an Nase gegenüber stehen -, resignierte Cooper: "Nunja - das ist ja wohl hier auch nicht unbedingt das Ding." Später nahm er dann auch noch seine Brille ab, weil er zudem von den Spots geblendet wurde (was im King Georg durchaus ein gutes Zeichen ist - weil es dann nämlich wenigstens für die erwähnten Nase-Steher hell genug ist).
Ultimate Painting (in dem Fall die um die Rhythmusgruppe erweiterte Band) feierte auf dieser Tour die Veröffentlichung ihres dritten Longplayers "Dusk" - ließ sich allerdings nicht darauf ein, einen bloßen Showcase aus der Performance zu machen, sondern bot ihre Songs in Blöcken dar: Zunächst gab es einige Tracks von dem selbstbetitelten Debütalbum, dann einige von "Dusk" und schließlich einen Block von Songs des zweiten Albums "Green Lanes" vom Vorjahr. Das war für die Zuschauer insofern ganz interessant, da hier musikalisch jeweils gut zusammen passendes Material ausgesucht worden war. Insgesamt könnte man sagen, dass die Tracks von "Ultimate Painting" mit mehr Rock-Drive dargeboten wurden als jene von "Dusk", die betont mellow ausfielen (vielleicht auch deswegen, weil die neuen Tracks kompositorisch betont ambitioniert angelegt sind und keiner musikalischen Kraftdemonstrationen bedürfen), während es bei jenen von "Green Lanes" eher in Richtung Velvet Underground-Geschrammel ging. Zu erklären ist das zum einen dadurch, dass Hoare und Cooper hier ihre langjährigen Erfahrungen als Bandmusiker einfließen ließen (beide waren vor Ultimate Painting bereits anderweitig tätig) und dann auch dadurch, dass beide als Musiker niemals auf Nummer Sicher gehen, sondern dauernd etwas ausprobieren und wagen. Das wiederum liegt im Konzept des Duos bedingt, da sich Hoare und Cooper als Gitarristen stets ergänzen - ohne ihre individuellen Freiräume brach liegen zu lassen.
Für gewöhnlich läuft das so ab, dass beide sich die Rhythmusarbeit teilen, während in den Bridges dann abwechselnd der eine oder andere in den Solo-Modus wechselt. Während beide ebenso impulsiv und experimentierfreudig zur Sache gehen, ist es Cooper, der hier besonders die Effektgeräte bemüht, während Hoare eher eklektisch und vielfingrig die Tonleitern rauf und runter reitet. Dass beide dabei großvolumige Epiphone-Gitarren spielen, sorgt en passant für das warmherzige, typische Klangbild. Ab und an wechselt Hoare dann - für balladeskere Tracks wie "Lead The Way" - noch ans E-Piano, das aufgrund des Settings im King Georg jedoch nicht so recht zur Geltung kam. Für Freaks vielleicht noch von Interesse war der Umstand, dass die Rhythmusgruppe betont tight zur Sache ging, was dann so einige schräge Momente glattbügelte, die Hoare und Cooper allzu enthusiastisch als unforced Errors produzierten. Der Inhalt spielt im Kontext einer Live-Show für Ultimate Painting offensichtlich keine so große Rolle (Cooper erlaubte sich sogar Ansagen wie "Der nächste Songs handelt von Zeugs", die Hoare dann doch etwas relativierte). Was den Herren indes wichtig schien, war das Bemühen, die auf den Tonträgern zur Schau gestellte Affinität zum seligen 60s Sound in Sachen Beat und Rock glaubwürdig zu emulieren - und das gelang denn auch durchaus; natürlich inklusive des schön ausformulierten aktuellen Tracks "Song For Brian Jones". Nach einer Stunde war dann der Spuk auch schon wieder vorbei und Cooper und Hoare luden die Anwesenden noch ein, "Hallo" zu sagen und stellten eine Party mit einem möglichen, spektakulärem Verlauf in Aussicht. Das wäre dann aber eine andere Geschichte...

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Surfempfehlung:
ultimatepainting.band
ultimatepainting.tumblr.com
www.facebook.com/Ultimate-painting-1600705563540281
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-

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