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Konzert-Bericht
 
Up Close, Where They Belong

Eric Johnson
Robben Ford

Köln, Kantine
11.04.2013

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Eric Johnson
Ein Abend mit - natürlich - reichlich Blues-Feeling, aber auch mit viel Jazz-Kultur. Das schien u.a. daran ablesbar, wie genau sich diese Musiker gegenseitig beobachten, wie fein sie aufeinander reagieren. Und was auf die Mitglieder der zwei Einzelbands zutrifft, bestimmt gerade auch den ausgesucht höflichen Umgang der beiden "Stars" miteinander sowie letztlich auch den organisatorischen Überbau: Die Europa-Konzerte der zwei Gitarrengötter Johnson und Ford wurde als "Double Headliner Tour" aufgesetzt - d.h. abwechselnd durfte jeder mal Headliner sein...
In der prall gefüllten Kantine war dies Eric Johnson, so dass Robben Ford und seine Mitstreiter die Aufwärm-Aufgabe zufiel. Nichts leichter als das - mit programmatisch elektrisierendem Material wie "Everything I Do Gonna Be Funky" vom prächtigen aktuellen Album "Bringing It Back Home" oder dem wiegende "Fair Child".

Die Namen seiner Mitspieler waren aus Fords Gemurmel leider nicht zu entnehmen und auch sonst nicht zu eruieren. Der Organist müsste Ricky Peterson gewesen sein. Da aber nicht davon auszugehen, dass Steve Baxter plötzlich weiß geworden ist, muss es wohl ein anderer Gentleman gewesen sein, der da - wenn auch vom Blatt - an der Posaune brillierte und New Orleans-Flair verströmte. Fords Tieftöner schließlich spielte einen Standbass - und das so, dass im fachkundigen Publikum mancher Kiefer sackte.

Es blieb zunächst ganz beim aktuellen Material: Das entspannte"Birds Nest Bound" (herrliches Posaunensolo), "Oh, Virginia", "Slick Capers Blues". Bei "On That Morning, dem ehemaligen Gospel-Song, den Ford zum Instrumental-Showpiece umarrangiert hat, zeigte Goldings an der B3, warum ihn auch John Scofield, Jack DeJohnette, Till Brönner oder James Taylor schon angeheuert haben. Das folgende Gitarren-Solo erwies sich als ebenbürtig - und brauchte dennoch nicht mehr als etwas Hall an Effekten für Fords semiakustische Epiphone Riviera, Baujahr 1963. Generell hat diese Band eine jazzhafte, häufig swingende Leichtigkeit. Ausgerechnet die Dylan-Adaption "Most Likely You Go Your Way (And I'll Go Mine)" wirkte noch am ehesten wie ein Bluesrocker. "Going Up On The Mountain" zog gegen Ende ein ähnliches Register.

Eine längliche Umbaupause - trotz fast identischer Backline - und das endlich wieder T-Shirt verträgliche Wetter lockte viele nach draußen in den Kantinenhof, bis ein jam-artiges, instrumentales Intro von Meister Eric Johnson und seinem noch recht jung wirkenden Schlagzeuger alle zurück beorderte. Mit "Austin" vom aktuellen Werk "Up Close" ging es weiter, später durften auch Evergreens wie das anbetungswürdige "Manhattan oder "SRV" nicht fehlen. Trotz größter Begeisterung für den einzigartigen Ton von EJ und seinen songdienlichen Gesang, der die Gaststars des letzten Albums kaum vermissen ließ: Heimlicher Star des Abends war zumindest für alle Bass-Freunde Eric Johnsons Mann am Fender Jazz Bass, der das Power-Trio komplettierte. Denn was der im Laufe des Abends so abfeuerte, stand an Tempo und Ausdruck den Beiträgen seines Arbeitgebers kaum nach.

Zwischendurch kam der ehemalige Miles Davis-Sideman Ford für einen besonders jazzigen Jam nochmals auf die Bühne, den die beiden Axemen mit zwei roten Gibson SG und offensichtlichem Spaß am Dialog bis Duell absolvierten. Das hätte gerne noch erheblich länger dauern dürfen.

"When The Sun Meets The Sky" entfaltete seine Schönheit dann schon wieder ohne Ford und auf der Fender Stratocaster, EJs Markenzeichen. Am Ende gab es keinen Sieger - jeder dieser Ausnahmegitarristen ist ein erhabener Techniker und hat seinen ganz eigenen Stil -, sondern nur Gewinner. Den strahlenden Gesichtern nach zu urteilen zählten sich auch die meisten Besucher dazu.

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Text: -Klaus Reckert-
Foto: -Tobias Berk-

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