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Dockville Festival

Hamburg, Wilhelmsburg
13.08.2010/ 14.08.2010/ 15.08.2010
Dockville 2010
Das Dockville ging in diesem Jahr in die vierte Runde. Seit 2007 trifft man einmal im Jahr auf Europas größter Flussinsel, dem Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg, auf eine einzigartige Kombination von Musik und Kunst. Auf vier Bühnen konnte man vom 13. bis zum 15. August 2010 deutsche und internationale Bands live erleben. Wer mal eine Pause von der ganzen Beschallung braucht, kann sich zwischendurch an großformatigen Installationen von verschiedenen Künstlern ergötzen, Poetry-Slams besuchen, oder einfach ein wenig auf dem gemütlichen Campingplatz rasten.
Das Besondere: All das findet nicht - wie man es sonst von vielen Festivals kennt - auf irgendeiner abgelegenen Kuhwiese statt, sondern mitten in der Großstadt Hamburg. Das teilweise wild bewachsene Festivalgelände ist ein Clash aus grüner Natur und geballter Urbanität. Vor der Fernweh weckenden Kulisse des riesigen Hamburger Elbhafens entsteht in dieser ambivalenten Umgebung die einzigartige Atmosphäre des Dockville Festivals.

Der Freitag startet zunächst mit Sonne - das passt vor allem auch zum Auftritt von Klee mit Sängerin Suzie Kerstgens in bester Laune und im rot-weißem Outfit. Netter Start! Etwas entspannter, aber dennoch sehr schön geht es mit Sophie Hunger aus der Schweiz weiter - ihre Songs bieten alles vom Blues über Pop, Alt-Folk und Jazz bis hin zur Piano-Ballade auf deutsch (im ansonsten englischsprachigen Umfeld). Eher in Sachen Pop unterwegs ist Coco Sumner aka I Blame Coco - es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass besagte Coco die Tochter von Sting ist. Aber zum Glück kann sie auch ohne väterliche Unterstützung mit der doch recht tollen Stimme überzeugen. Komplettes Kontrast-Programm dann bei K.I.Z. - da durfte man getrost den Asi raushängen lassen, Deutsch-Rap war am Start. Das haben sich vor allem die Jüngeren im Publikum nicht zweimal sagen lassen und so war ein doch recht ansehlicher Moshpit zu sehen. Später, an gleicher Stelle, dürfte aber das komplette Publikum in Bewegung gewesen sein: Shantel & Bucovina Club Orkestar haben mit ihren Balkan-Pop-Rock das Dockville ziemlich aufgemischt. Das war aber auch perfekt vom Timing her - die Abendstunden waren angebrochen, der Alkohol-Pegel dürfte entsprechend hoch gewesen sein, so dass alle einfach feiern wollten und da passt die Balkan-Einlage natürlich bestens! Etwas ruhiger, aber dennoch sehr schön, waren dann natürlich noch Wir sind Helden, zurück nach Babypause und in bester Spiellaune.

Am zweiten Tag hatte man auch wieder die Qual der Wahl - schon sehr früh zu den wunderbaren Friska Viljor, oder sich vom Bombay Bicycle Club verzaubern lassen, oder sich die verrückten Bonaparte ansehen. Oder einfach entspannt Jamie T. erleben. Alles machbar, alles im Angebot. Man muss sich nur entscheiden. Oder auch Uffie, die mit Synthie-Pop und elektronischen Beats für ordentlich Alarm sorgte. Ähnlich tanzbar und recht beeindruckend war auch der Auftritt von Delphic aus Manchester - die Mischung aus Rock und Dance kommt live viel druckvoller als auf Platte herüber und sorgt für Bewegung auf dem Tanzflur. So muss das sein. Auf der großen Bühne konnte man sich dann auch die Klaxons ansehen - entweder man versteht den Rummel oder man schaut sich nur verwundert an, wie das Publikum rundum zufrieden ist. Vielleicht hätten sie mal etwas weniger dick auftragen sollen, dann wäre die Begeisterung allgegenwärtig gewesen. Die Begeisterung hielt sich dagegen kaum in Grenzen auf der Bühne nebenan: Frittenbude waren am Start und haben das Dockville in Grund und Boden gerockt. Das war der perfekte Einstieg in das nächtliche DJ-Programm.

Für Sonntag war dann leider auch Regen angesagt - doch der kam erst später. Am Nachmittag konnte man sich von Therapy? wachrocken lassen - schon seltsam, dass die Band Mitte der 90er noch vor unglaublichen Menschenmassen aufgetreten ist, und jetzt müssen sie schon zur Mittagszeit auf die Bühne - was aber der Musik absolut nicht schadet, denn Therapy? können immer noch mit ihrer eigenen Definition von Rock sehr viele Plus-Punkte einsammeln. Etwas entspannter ging es dann weiter mit Fanfarlo - der Folk-Anteil in der Musik lädt zum wohlfühlen ein. Tanz- und popbar wurde es eher bei The Drums, während Slime zum Punk-Jubiläum einluden. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Zum Abschluss des Dockville 2010 gab es dann den angekündigten Regen und ein deftiges Gewitter - passend zur Bomben-Show von Jan Delay und seiner Disko No. 1! Natürlich war dann Party angesagt, natürlich wurde getanzt - denn hej, Jan Delay ist im Haus. Oder auf der Bühne. Oder einfach ein guter Abschluss. Tolle Organisation, tolles Umfeld, tolle Bands und tolle Kunst-Installationen. Mehr davon im nächsten Jahr!
Surfempfehlung:
msdockville.de
Text: -David Bluhm-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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