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Seltsam. Super.

The Riverboat Gamblers
Zebrahead

Hamburg, Hafenklang
25.08.2009
The Riverboat Gamblers
Es hätte einem gleich verdächtig vorkommen müssen. Da schreibt das Hafenklang auf seine Homepage, dass es nur noch wenige Karten für das Riverboat Gamblers-Konzert geben würde. Und am Ende des Ganzen hängt tatsächlich das "Ausverkauft!"-Schild an der Tür. Nun, so großartig die Band auch ist, so viel Geschmack hatte man dem so oft so kritischen und manchmal auch - sorry - ignoranten Hamburger Publikum gar nicht zugetraut.
Im Hafenklang ist es schon zur Vorband brechend voll. Zebrahead stehen auf der kleinen Bühne, toben sich durch ihren Poppunk und albern mit dem Publikum. Das sieht überraschend jung aus, trägt bevorzugt Shirts des Supports und feiert und feiert und feiert. Es ist heiß, es ist eng, es ist ein großes Vergnügen und manch einer freut sich für den späteren Haupact, dass so viele so gut gelaunte und motivierte Leute in den Club gekommen sind.

Das Problem am Ganzen: Zwar rennen alle nach der starken Zebrahead-Show auf die Straße, um sich abzukühlen, aber leider kommen lange nicht alle wieder rein! Denn tatsächlich haben die Hamburger nicht die Riverboat Gamblers für sich entdeckt, sondern der Punkrock-Nachwuchs wollte sich "nur" die Vorband ansehen, die hier der heimliche Headliner war. Fotos werden gemacht, Autogramme geschrieben, Hände geschüttelt. Und niemand achtet auf die Band, die mit "Underneath The Owl" eines der stärksten Alben des Jahres gemacht hat.

Vor vielleicht einem Drittel nur noch beginnen die Texaner dennoch überragend motiviert und leidenschaftlich und allen voran Sänger Mike Wiebe hält es nicht auf der Stelle. Er tigert aufgekratzt über die Bühne, schreit und singt und es dauert keine drei Songs, bis er erstmals den Weg ins Publikum sucht. Das scheint ihm nämlich ein wenig zu lethargisch zu sein, also startet er den Pogo, was auch tatsächlich funktioniert. Die Leute machen weiter, die Stimmung wird besser, der Laden ein wenig voller. Doch irgendwas stimmt hier nicht so ganz, zwar freut sich jeder an der Schönheit der Songs, es wird gejubelt und geklatscht und auch die Band selbst ist nach kurzer Zeit komplett durchgeschwitzt, doch so ganz scheint sie nicht glücklich zu sein. Mal meckert sie etwas über den wahrlich nicht immer guten Sound, mal schaut der ein oder andere Musiker etwas grimmig drein (oder enttäuscht?), mal passiert bei den Fans kaum etwas.

An den Songs kann es nicht gelegen haben. Die Riverboat Gamblers spielen sich durch ihr aktuelles Meisterwerk mit Rock N Roll-Perlen der Marke "Alexandria", "Pilgrims In An Unholy Land", natürlich "A Choppy, Yet Sincere Apology", "Robots My Break Your Heart" oder "Sleeples" und garnieren das Set mit Songs ihrer letzten Werke. Das alles war ganz, ganz große Kunst und wären die Umstände ein wenig anders, wäre es auch das erwartete Konzert des Jahres geworden. So wurde es nur eine besondere, seltsame, aber gleichzeitig total tolle Sache, die nach knapp 50 Minuten ihr Ende fand, und für die sich die Band mehrfach und ehrlich bei den Zuschauern bedankte. Jedenfalls bei denen, die nicht so ignorant waren, schon nach der Vorband den Heimweg anzutreten.
Surfempfehlung:
www.theriverboatgamblers.com
www.myspace.com/theriverboatgamblers
www.zebrahead.tv
www.myspace.com/zebrahead
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Mathias Frank-

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