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Konzert-Bericht
 
Wein, Weib und Gesang

Lily Allen

Köln, E-Werk
04.05.2009

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Lily Allen
Der hohe Anteil recht junger Mädchen und Jungs im Publikum zeigte deutlich, dass Lily Allen nun also komplett im populären Lager angekommen ist - nur allzu verständlich, schließlich ist vor allem ihr neues Album "It's Not Me, It's You" fast schon ein Parade-Beispiel für sehr gut gemachte Pop-Musik. Dass dazu auch noch eine gehörige Portion Frechheit, Ehrlichkeit und Trotzigkeit durch Lilys Persönlichkeit rüberkommt, schadet natürlich auch nicht. Zwei Tage nach ihrem 24. Geburtstag stand sie also im recht gut gefüllten Kölner E-Werk auf der Bühne, gekleidet in ein jugendgefährdend knappes Kleidchen, das so gerade ihren Hintern verbarg, wandelnd auf den glitzernden, hochhackigen Schuhen, die sie sich zum Geburtstag geschenkt hatte und einer schicken Kurzhaarfrisur. Ein kurzes "Happy Birthday"-Ständchen vom Publikum blieb natürlich nicht aus.
Los ging die folgende knapp 70 Minuten dauernde Show mit dem Opener des aktuellen Albums, "Everyone's At It" - auf der Bühne (inkl. Show-Treppe) standen ihr vier Herren an Gitarre, Bass, Keyboards und Schlagzeug zur Seite, so dass man schon durch das Line-Up erahnen konnte, dass Lilys Songs im Live-Kontext wohl eher rockig als poppig herüberkommen würden. So war es dann auch. Die elektronischen Elemente wurden dezent eingestreut, der Schlagzeuger war teils etwas zu übermotiviert. Die Frage nach den Sangeskünsten von Lily Allen war eigentlich schon mit dem ersten Song beantwortet - ja, sie kann live singen, vor allem bei den langsamen Songs konnte sie durchaus beeindrucken. Was allerdings der eher seltsame Mittelteil des Konzerts sollte, das bleibt wohl ihr Geheimnis - dort ging es fast schon in Richtung Medley, was man sonst nur im ZDF Fernsehgarten beim x-ten Comeback-Versuch diverser, nicht mehr zu rettender Künstler sehen kann. Ging es noch mit einem Cover von Kaiser Chiefs' "Oh My God" (in der Lily Allen-Version eher mit Pop- und Soul-Einschlag als der Kaiser Chief'sche Abriss) recht interessant los (allerdings Medley-like nicht komplett ausgespielt), folgte mit "Everything's Just Wonderful" noch ein Song, der in Ordnung ging, doch als selbst das wundervolle "LDN" nur halb gespielt wurde, wich die Begeisterung doch einigem Stirnrunzeln. Diesen kleinen Tiefpunkt der Show konnte Lily Allen aber gegen Ende des Hauptsets überwinden, natürlich auch durch ihre Art - mit Wein-Glas (und später auch Flasche) in der einen Hand, mit einer Kippe in der anderen (was natürlich prompt einige Leute im Publikum zum Anlass nahmen, selbst auch zur Zigarette zu greifen und so auch mal einen rebellischen Moment in der Nichtraucher-Halle zu erleben), bedankte sie sich nach jedem Song artig beim Publikum, sorgte mit dem kollektiv geschrieenen "Fuck You" für allgemeine Heiterkeit und gute Stimmung. Da kann dann auch schonmal das Missgeschick passieren, dass zunächst ein Song vergessen wurde zu spielen - weil Lily ihre Kippen-Packung so ungeschickt auf ihrer Setlist platzierte, dass der eigentlich folgende Song verdeckt wurde und die stattdessen zum nächsten ("Not Fair") überging.
Die kurze Pause zum Zugabenblock nutzte Lily Allen, um sich umzuziehen (statt Kleidchen nun Jeans und ein simples Oberteil) und es folgten die beiden großen Hits "Smile" und "The Fear", bevor es dann zum Abschluss eine sehr rockige Version von Britney Spears' "Womanizer" zu bestaunen gab - in der Lily Allen-Version ein klarer Gewinner. Auch wenn in der Presse immer wieder seltsame und peinliche Geschichten über Lily Allens Privat- und Öffentlichkeits-Leben erscheinen - auf der Bühne scheint sie auch verstanden zu haben, dass es letztendlich doch nur um die Musik geht und die war an diesem Abend (bis auf den Durchhänger in der Mitte) sehr gut.

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Surfempfehlung:
www.lilyallenmusic.com
de.wikipedia.org/wiki/Lily_Allen
www.lilyallen.de
www.myspace.com/lilymusic
Text: -David Bluhm-
Foto: -meisterkoch2003-


 
 

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