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Konzert-Bericht
 
Pünktlich

Tiger Lou

Münster , Gleis 22
03.11.2004
Tiger Lou
Der hat Nerven, der Bursche. Es ist kurz nach der Tagesschau, und Tiger Lou sitzt noch gemächlich im Kölner Viva-Studio, zusammen mit Sarah Kuttner und No Doubt-Sängerin Gwen Stefani. Spielt seine Single "Sell Out" und lächelt schüchtern in die Kamera, bevor er sich nach knapp 60 "weird minutes" gen Münster verabschiedet. Hier soll er nämlich spätestens halb elf auf der Gleis 22-Bühne stehen, komplett mit Band und Equipment und guter Laune. Für den sympathischen Schweden kein Problem: Unaufgeregt schlendert er kurz vor knapp durch den Club, schnappt noch mal kurz frische Luft und stellt sich dann wie hingezaubert hinters Mikro, seine drei nicht minder aufgeweckten Bandmitglieder im Schlepptau.
Ohne großen Soundcheck spielen die Schweden auf, und trotzdem klingt nichts halbherzig. Stattdessen aufgeräumt, durchdacht, professionell. Von Nervosität oder Penetranz kann bei Tiger Lou alias Rasmus Kellerman, junge 24 Jahre alt, keine Rede sein. So fassbar seine Musik, so undurchschaubar seine Person: Mal seriös, mal kindlich; vernünftig wie chaotisch; fast schon der Chris Isaak des Indie-Pop. In stimmlicher und kompositorischer Hinsicht muss sich Tiger Lou in dieser Riege zumindest nicht verstecken. Der Ton sitzt, die Harmonie stimmt und schöne Melodien sind Ehrensache. Mit Hilfe der Instrumentalisten vertreibt der Stockholmer, der in Deutschland schon des Öfteren sowohl solo als auch mit Band unterwegs war, auch endlich das Gerücht über ihn als ein Kind der Traurigkeit. Dabei deutet sich der Hang nach mehr Pop und Glorie, weg von Tristesse, schon auf seinem Debüt-Album "Is My Head Still On?" an. Hits wie "Sam, As In Samantha" oder "Oh Horatio" versprühen zwar noch immer die große Melancholie, doch wischt sich Kellerman den Stempel von Emo-Core und Slow-Rock immer mehr von der Hand. Auch wenn Erinnerungen an Bright Eyes geweckt werden, sind Einflüsse von The Cure und Depeche Mode heute wesentlich präsenter, und genauso elegant schimmert Kellermans ehemaliges Elektro-Pop-Projekt Araki durch. Konsequente 50 Minuten spielen sich Tiger Lou und seine Band durch ihr Song-Repertoire, straffe Zugabe, dann ist Schluss. Ein kleiner Gruß zum Abschied und weg ist er, der blonde Bengel. Pünktlich, wieder mal.
Surfempfehlung:
www.tigerlou.com
Text: -Annette Kessen-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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