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Major-Punk

Billy Talent

Hamburg, Molotow
05.11.2003
Billy Talent
"Ich geh jetzt seit zehn Jahren ins Molotow, aber so eine lange Schlange habe ich ja noch nie gesehen", sagt die rot-gelockte Punkerin. "Doch, doch, bei Hot Hot Heat war es ähnlich", sagt ihr Bekannter. Gespräche in der Kälte. Vor dem winzigen, für Billy Talent offensichtlich viel zu winzigem Molotow steht sich eine lange Schlange die kalten Beine in den Bauch. "Hier stehen total viele, die ich noch nie gesehen habe. Liegt wohl daran, dass das eine Major-Band ist", sagt jemand. Zwischen das typische Molotow-Publikum haben sich einige gemischt, die gewöhnlich andere Locations besuchen, anstatt als sich im schmuddeligen, aber irre gemütlichen Kiez-Club das eine oder andere Bierchen zu gönnen. Auf der Treppe nach unten, vor den Toiletten, am Eingang, einfach überall drängeln die Zuschauer. Es ist ausverkauft, die Gästeliste ist lang. "Die haben alle 'Plus 1' von den Listen gestrichen, habe ich gehört", sagt eine Frau. Der Mann an der Kasse hat viel zu tun. Es ist kein gewöhnlicher Abend. Billy Talent sind da.
Vor der Bühne ist es brechend voll, es ist heiß, aus der Konserve kreischen The Darkness. Die Vorband ist lange fertig, die Bühne ist leer. Dann kommt endlich Gitarrist Ian, der Mann mit der Mörder-Tolle. Er freut sich, wieder in Hamburg zu sein, sagt er. Der Rest Band kommt, zum Schluss Schreihals und Vocal-Zwerg Benjamin Kowalewicz. Er legt los. Nahezu die komplette Platte wird gespielt. Geschrieen und geprügelt. Alle Hits. Ob "This Is How It Goes", "Living In The Shadows" oder "Line & Sniker", der wohl beste Song der Band aus Kanada. Jeder Song ein Treffer. Der Sound ist vorzüglich, das Licht für Molotow-Verhältnisse bombastisch. Nur die Sicht ist scheiße. Molotow eben. Niedrige Bühne. Springende Zuschauer, surfende Jungs und Mädchen. Da geht nicht viel. Mal ein Scheitel, mal einen Gitarrenhals, mal erkennt man ein Gesicht durch die Achseln des Vordermannes. Das ist Punkrock, das ist gut, das macht Spaß. Und auch die angebliche Major-Fraktion hat ihren Spaß.
Die Musik klingt live wie auf Platte. Vielleicht eine Spur roher, eine Spur rotziger. Und vielleicht sogar eine Spur besser. "Wer war vor kurzem bei unserer letzten Hamburg-Show?", fragt Benjamin. Nicht wenige heben ihre Hände. "Nun." Pause. "Danke", lacht er. Und beugt sich wieder über das Mikro, zieht seine Fratzen, schreit und singt und das junge blonde Mädchen lässt sich zum vielleicht fünften Mal von den pogenden Herren tragen. Es herrscht eine wunderbare Stimmung. Nur der Gedanke, dass Billy Talent das nächste Mal in einer weitaus größeren Halle spielen werden, stimmt einen ein klein wenig traurig. Obwohl, es war schon verdammt heiß. Und verdammt eng. Aber auch verdammt gut.
Surfempfehlung:
www.billytalent.com
www.billytalent.de
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-


 
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