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Konzert-Bericht
 
Moloko-Cocktail

Moloko

Köln, EinsLive Cafe
30.05.2000
Moloko
Diese Eins-Live-Radio-Konzerte haben schon was : Sie fangen pünktlich an, hören pünktlich auf, es gibt keinen doppelten Boden (die Musikanten müssen zeigen, was sie drauf haben), und nirgendwo besteht die Möglichkeit, den Stars seiner Wahl näher auf den Leib zu rücken., als im beschaulichen Penthouse-Ambiente des mondänen Neubaus. Moloko-Sängerin Roisin Murphy drehte hierbei den Spieß allerdings eher rum. Sie war es, die sich praktisch in die erste Publikumsreihe stellte und mit dem Mikro Original-Kreischtöne einfing. Natürlich waren Kern- und Angelpunkt des Sets die beiden Moloko-Superhits "Sing It Back" und "The Time Is Now". Bei beiden Tracks bewies die Band (denn zu einer solchen sind Moloko mittlerweile geworden), daß sie sich vom ersten Schock des großen Erfolges erholt haben und daß sie trotz aller elektronischen Spielereien durchaus spannenden Live-Sound zu bieten haben.
Moloko
Mit Drums, Gitarre, Baß und Orgel/Piano gab es denn auch ein eher konventionelles Line-Up, in dem die Sampler und Soundbänke eher untergeordnete Funktionen hatten. Das war aber auch gut so, denn somit kamen die Interpretationen sehr schön lebendig 'rüber. Einzig zu bemängeln wäre, daß die eine oder andere Improvisation frickelnd im Nichts verpuffte. Vielleicht lag das aber an der besonderen Situation. Insgesamt sorgte der sparsame Einsatz von Gimmicks dafür, daß das Augenmerk eher auf den Song gerichtet wurde. Dennoch durften skurrile Witzchen wie eine gruftmäßig verzerrte Ansagestimme oder eine angedeutete Donna-Summer-Cover-Version nicht fehlen. Dreh- und Angelpunkt war natürlich Roisin. Irgendeinen Grund muß ja vorhanden sein, daß es so was Eigenartiges geben kann wie einen "Moloko"-Fan. (Das reichte vom verzückt tänzelnden Edelfan, der alle Texte mitsingen konnte (!) bis hin zum einzelnen Stofftierchen als ehrfürchtige Devotionalengabe). Doch merke: Moloko kommen aus Liverpool. Da gibt's für wirklichen Glamour keinen Platz. Und so war das denn auch eher eine erfrischend bodenständige Angelegenheit: Ehrlich, verschwitzt, kompromißlos und irgendwie betont unsexy. Die kompakte Form tat dann auch noch ein weiteres, um den proletarischen Ansatz zu verdeutlichen (und schützte zudem vor ausufernden Eskapaden). Die Musik allerdings war vom ersten bis zum letzten Ton vom Feinsten - und auch vergleichsweise originell. Immerhin kommt es darauf ja auch noch ein bißchen an, oder?
Text: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-


 
 

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