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Konzert-Bericht
 
Amsterdam Happiness

Bettie Serveert

Köln, Gebäude 9
24.06.2003
Bettie Serveert
Dass sich bestimmte Sachen anscheinend nie ändern und das auch gut so ist, konnten wir schon konstatieren, als Bettie Serveert vor einigen Monaten ihr ausgezeichnetes neues Album "Log 22" veröffentlichten. Jetzt standen Peter Visser, Carol van Dyk und ihre Gang endlich auch wieder auf deutschen Bühnen und schafften dabei das Kunststück, den Geist der großen Indierock-Zeiten Anfang der 90er heraufzubeschwören, ohne dabei wie von gestern zu klingen. Zum Beispiel, indem sie im leider nur spärlich gefüllten Gebäude 9 - neben den Biergärten lockten bei hochsommerlichen Temperaturen zeitgleich auf der anderen Rheinseite auch noch die Eels - gleich mit "Smack" loslegten und damit bewiesen, dass sie trotz einiger recht vertrackter Arrangements auf der neuen Platte an diesem Abend vor allem gedachten zu rocken. Ohne große Hintergedanken, ohne großes Konzept. Einfach rocken und Spaß haben.
Bettie Serveert
Okay, einen zusätzlichen fünften Mann für die Keyboards hatten die Holländer schon dabei, der wurde aber folgerichtig für die alten Nummern von der Bühne geschickt, als früh im Programm der Bettie-Song für die Ewigkeit, "Kid's Alright", auf dem Programm stand und nicht nur den hyperaktiven (und somit, das sei am Rande erwähnt, fototechnisch äußerst schwer einzufangenden) Peter Visser zum Hopsen animierte. Doch auch wenn die Band bei den Riff-Nummern und den Ohrwurm-Songs wie "Wide Eyed Fools" sichtlich Spaß hatte, manchmal wurde auch ein Gang zurückgeschaltet, beispielsweise für "Captain Of Maybe" (nicht nur auf dem neuen Album, sondern auch in Köln ein emotionales Highlight). In den weit über 90 Minuten, in denen die Betties auf der Bühne standen, machten sie eigentlich alles richtig. Wenn man unbedingt noch nach einem Schwachpunkt suchen wollte, und sei er auch noch so klein, bliebe vielleicht zu erwähnen, dass es nicht unbedingt sein muss, dass jeder dritte Song in einem Inferno endet, so als ginge nach dem letzten Akkord die Welt unter. Aber wer mit soviel Feuer in den Augen wie Peter Visser vor dem rückkoppelnden Verstärker steht, seine Gitarre mit dem Mikroständer Bekanntschaft machen lässt oder sich zum Schluss samt Arbeitsgerät am Boden windet, dem kann man eigentlich nun wirklich nichts übel nehmen. Zumal das Publikum regelrecht aus dem Häuschen war.
Bettie Serveert
Jedenfalls drehte die überschaubare Menge am Ende so sehr durch, dass die Band lange nach der letzten Zugabe doch noch einmal auf die Bühne kam und noch ein ganz besonderes Schmankerl parat hatten, das das Sahnehäubchen für einen irgendwie herrlich altmodischen, aber gerade deshalb so wahnsinnigen guten Auftritt bildete: Da ließen sie doch tatsächlich "What Goes On" von The Velvet Underground (von den Betties veröffentlicht auf dem V.U.-Covers-Album "Venus In Furs" von 1997) durch die Boxen krachen, dass man fast Angst um die Anlage des G9 hatte. Mit einem Wort: Großartig!
Surfempfehlung:
www.bettieserveert.com
Text: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-


 
 

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