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Konzert-Bericht
 
Illustres unter'm Kristall-Lüster

Nickelback
Vega 4

Köln, Palladium
25.02.2002

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Nickelback
Bedauernswerte Mitmenschen, die für diesen ausverkauften Abend nicht vorab eine Eintrittskarte besorgt oder wenigstens vorbestellt hatten...! Denn auch die Ticketbewehrten wurden in den ewig langen Schlangen an diesem Abend vor der Köln-Mülheimer Halle anstehend zwar tüchtig nassgeregnet, aber dann doch immerhin nicht wieder ihrer Wege gewiesen. Sondern wurden tropfend vorgelassen, zu einem Abend feinster handgemachter, hochmusikalischer Gitarrenmusik, die übrigens auch das Fernsehen in Gestalt von Viva-Sendeteams angelockt hatte.
Also alles ganz schön illuster, und das auch schon bei der Vorgruppe Vega 4, die den Job, für die kanadischen Publikumslieblinge zu eröffnen, perfekt absolvierten. Man weiß ja nie, soll man die, die da geographisch wie zeitlich zwischen dem Publikum und ihren Headliner-Heroes stehen, beneiden oder bedauern. An diesem Februarabend war wohl am ehesten ein wenig bewundern angesagt. Wie man das vom Palladium gewohnt ist, ging's Schlag 20 Uhr los: Die Veganer (Ihre [Mini-]CD erschien am 25.02.) haben einen Sound am Start, der im positivsten Sinne an eine Mischung aus Travis und Nickelback gemahnt, aber auch R.E.M.-Einflüsse aufweist, wie schon "Radio Song" beeindruckend vorführte. Der Titelsong der neuen Scheibe, "Better Life", haute aufs Ergötzlichste in dieselbe Kerbe - von denen möchte man einfach mehr hören. Vor Beginn des sechsten und letzten Stückes wendet sich der hocherfreuliche irische Sänger/Gitarrist John McDaid ans Publikum: "If you clap after this song, don't clap for us, clap for yourself", das seinem Ratschlag gerne und langanhaltend folgte. Tolle Neuentdeckung, durch und durch sympathische Band.

Die Umbaupause ließ dem Publikum gerade mal Zeit genug, von den palladinischen Emporen gigantische Kanada-Flaggen zu entrollen und im inzwischen mehr Nikotin und Haschisch als Sauerstoff aufweisenden Sturm flattern zu lassen. Bühnenbild und Intro waren eine Show für sich - Laserschwerter zerteilten den Raum wie bei Pink Floyd oder Loverboy in den frühen 90ern zuletzt gesehen, sich hebende Nebel gaben den Blick frei auf zwei hochherrschaftliche Kronleuchter, unter denen es sich aber, scheint's, auch ganz gepflegt rocken ließ: Spätestens bei "Too Bad" war im Palladium kein Halten mehr, und es zeigte sich, daß diese Musik, zu der es sich im Falle vom hier primär gefeatureten zweiten Album "Silver Side Up" auch ganz gut kuscheln oder nachdenken oder autofahren läßt, live genauso infernalisch arschtreten kann.

Frontmann, Sänger und Gitarrist Chad Kroeger sieht immer noch aus wie Buffalo Bill, was ihn aber nicht daran hindert, mit seiner Stimme mal eben Creed und Bush zu zeigen, wo der Sangeshammer hängt und gleichzeitig noch eine mehr als artige Verbeugung vor Paul Rodgers hinbekommt. So bewiesen etwa bei einer gottvollen Version von "Breathe" vom Debüt sowie "Hangnail" von der aktuellen Silberseite. "Never Again", wieder von "Silver Side Up", peitsche die allmählich ermüdenden Massen dann nochmal so richtig hoch und demonstrierte die Wandlung von einer schönen Schunkelnummer (auf CD) zu knisterndem Riff Rock à la ZZ Top, bei dem Buffalo Bill vorführte, daß er auch glänzend und glühend solieren kann. Bei dem als erste Zugabe gereichten "Leader Of Men" vom Debütalbum "The State" sang das Publikum so glühend begeistert, laut und wohltönend mit, daß Kroeger nicht umhin kam, die Fans zu loben, wie sehr "in key" sie ausflippen. Der Mega-Single Hit "How You Remind Me" beschloß diesen Triumphzug der Kanadier mehr als würdig und erinnerte daran, wie beglückend und befriedigend einfach gute Musik, fernab von Hype und Mätzchen, nur bestehend aus Melodie, Leidenschaft und harten Gitarren doch sein kann. Auch unter'm Kronleuchter.

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Text: -Klaus Reckert-
Foto: -Klaus Reckert-


 
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