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Echo & The Bunnymen

Bochum, Zeche
27.10.2001

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Echo & The Bunnymen
"Die einzige reformierte Band, die ich wirklich gesehen habe, waren Echo & The Bunnymen, bei ihrem Konzert in der Markthalle Hamburg. Und das hat mir wirklich Spaß gemacht! Sie haben jede Menge Songs von den ersten beiden Alben gespielt. Es war natürlich schade, daß Pete De Freitas [der verstorbene Schlagzeuger] nicht dort war, aber abgesehen davon waren sie besser und hatten mehr Power als je zuvor!", erzählte kürzlich Mark Burgess von der anderen wieder zusammengekommenen legendären nordenglischen Band, The Chameleons. Nach dem Bunnymen-Auftritt in Bochum ist man geneigt, ihm zuzustimmen.
Denn auch, wenn die Band 20 Minuten brauchte, um warm zu werden, und die das gleich zu Beginn gespielte Trio aus Hits und Hymnen ("Lips Like Sugar", "Rescue" und "All That Jazz") etwas verpuffte - Ian McCulloch und Will Sergeant sind lange genug dabei, um zu wissen, wie man das Publikum mit minimalem Aufwand auf seine Seite zieht. Denn eigentlich war McCulloch (schwarze Lederjacke, schwarze Sonnenbrille) über weite Strecken des Konzertes anscheinend mehr damit beschäftigt, Zigarette und Mikroständer gleichzeitig zu umklammern oder nach den im dichten Kunstnebel auf der Bühne kaum sichtbaren, aber in rauen Menge zu seinen Füßen platzierten Mixgetränken zu suchen, trotzdem waren die 30-Somethings in der gut gefüllten, aber längst nicht ausverkauften Zeche schwer aus dem Häuschen. Vor allem, weil es nach der 20-minütigen Aufwärmphase bei "Bring On The Dancing Horses" plötzlich "klick" gemacht zu haben schien und die Band auf einmal wesentlich engagierter, kompakter (und lauter) klang. Hatten sie im Sommer in England und Australien noch fünf oder sechs Songs pro Abend aus ihrem schönen neuen Album "Flowers" gespielt, waren es in Bochum gerade einmal drei, die sich auf die Setlist verirrt hatten - die Singles "It's Alright" und "Make Me Shine" waren unverständlicherweise nicht darunter. Aber die Bunnymen machen eben, was sie wollen, und das war in Bochum vor allem, ein Feuerwerk an alten Knallern abzubrennen.
Zwar hatten gerade die wenigen neuen Songs wie "Buried Alive" die meiste Power, unbändige Begeisterung im Auditorium lösten aber verständlicherweise eher (noch dazu wirklich ausgezeichnete Versionen von) "The Back Of Love", "The Killing Moon" oder "The Cutter" aus. Nach knapp 80 Minuten verabschiedeten sich die sechs dann wortlos, nur um kurz später mit einer neuen Runde Mixgetränke weitere Monsterhits auszupacken. Die einzige wirkliche Ballade des Abends ("Nothing Lasts Forever") beispielsweise oder eine Version von "Do It Clean", die den meisten Hörern nicht nur Tage später noch in den Ohren geklungen/geklingelt haben dürfte, sondern auch gleich noch den mittlerweile traditionellen Abstecher zu "Roadhouse Blues" von den Doors beinhaltete. Zum Schluß gab es dann noch eine perfekte Version von "Ocean Rain", und wer dann nach 95 Minuten immer noch nicht glücklich war, sollte entweder mal den Ohrenarzt aufsuchen, oder er wollte vielleicht die nebenan spielenden Fiddler's Green sehen. Echo & The Bunnymen jedenfalls ließen kaum Wünsche offen.

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Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -David Bluhm-


 
 

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