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War früher alles besser?

Maximo Park

Köln, E-Werk
03.03.2012
Maximo Park
Eigentlich sind Maximo Park gerade damit beschäftigt, Hand an ihr viertes Album zu legen, das im Laufe des Jahres erscheinen soll. Allerdings sind Festivalauftritte in Deutschland entweder die geheime Leidenschaft des Quintetts aus Newcastle - oder einfach unglaublich lukrativ. Nachdem die Band letzten Herbst bereits das Westend-Indoor-Festival in Dortmund bestritten hatte, kam sie nun nach Berlin und Köln, um den 20. Geburtstag des Intro Magazins zu begehen. Es war eine lange Nacht im E-Werk an diesem Samstag, doch trotz mehr als einem Dutzend Künstlern auf zwei Bühnen - ein wenig ärgerlich: Mouse On Mars spielten gleichzeitig auf der kleinen Bühne bestens gelaunt ein unserem Kurzeindruck nach ein fantastisches Set - durften sich Maximo Park in puncto Publikumsreaktion als die unangefochtenen Headliner betrachten.
Trotz längerer Auszeit: Zumindest auf der Bühne hat sich am Erfolgsrezept der Briten nichts geändert. Paul Smith - einmal mehr mit Anzug und Melone - begeisterte auch dieses Mal mit seiner herrlich abgedrehten Performance: Ständig in Bewegung, rollte er mit den Augen, riss beschwörend die Hände gen Hallendach und suchte ständig den Kontakt zum Publikum. Letzteres tat er wie immer auch mit seinen Ansagen im ureigenen deutsch-englischen Kauderwelsch. Das kommt also dabei heraus, wenn man im Freundeskreis Fans der Toten Hosen hat! Noch durchgeknallter, auch das hat Tradition, war nur die Performance von Keyboarder Lukas Wooller, der - inzwischen wie in den frühen Tagen wieder links von Paul stehend - sein Instrument immer noch größtenteils mit einer Hand spielt, weil er die andere ständig zur Faust geballt in die Luft reckt. Dass sein Bewegungsradius als Keyboarder qua Definition recht eingeschränkt ist, störte ihn auch in Köln nicht weiter. Gleich mehrfach machte er Ausflüge zur anderen Bühnenseite und verpasste danach (fast) seine Einsätze. Kurz vor Ende bestieg er sein Instrument dann sogar, und als selbst das als Kick nicht mehr reichte, riss er das Keyboard kurzerhand um und spielte auf dem Boden weiter...
Maximo Park
Dazu gab es viele, um nicht zu sagen alle Hits. Mit "Girls Who Play Guitar" ging's los, und als knapp eine Stunde später "Apply Some Pressure" für den finalen Adrenalin-Schub sorgte, waren sie alle gelaufen: "Graffiti", "Quicken The Heart", "Our Velocity", "Limassol", "Books From Boxes", "Going Missing", "By The Monument" und, und, und. Da konnte man fast überhören, dass die drei neuen, derzeit noch unveröffentlichten Songs im Programm - "Take Me Home", "Waves Of Fear" sowie ein weiterer, der nicht namentlich genannt wurde - doch leider deutlich abfielen. Musikalisch folgten sie allesamt den eher verschlungenen Pfaden, die Maximo Park 2009 mit ihrem bislang letzten Werk, "Quicken The Heart", eingeschlagen hatten, aber selbst an das konnten sie nicht heranreichen. Es fehlten einfach die Hooks, die klare Struktur und als Resultat dessen nicht zuletzt auch die unbändige Energie, die aus den alten Songs Hits für die Ewigkeit gemacht haben. Der Silberstreif am Horizont: Bei den vorangegangenen Alben waren es eigentlich nie die Hits der Platten, die zuerst Live-Premiere feierten. Die alten Kracher reichten zwar, um den Auftritt in Köln zu einem echten Spektakel werden zu lassen, aber dass die ältesten Songs die besten waren, ist natürlich nicht das, was man einer Ausnahmeband wie Maximo Park am Ende des Abends bescheinigen möchte.
Surfempfehlung:
www.maximopark.com
de.wikipedia.org/wiki/Maxïmo_Park
Text: -Simon Mahler-
Fotos: -Simon Mahler-


 
 

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